Charakterverlust – warum??

Bild von Alf Glocker
Bibliothek

Heute kann sich der Mensch, sollte er einer westlichen Zivilisation angehören, noch einiges leisten. Generationen harter Arbeit und Erfindungsgeist auf allen Ebenen sind dem vorausgegangen! Aber auch das Unternehmertum hat seinen, wenn auch manchmal sehr zweifelhaften Beitrag dazu geleistet. Nun scheint der Evolutionsdruck eine Wende heraufbeschworen zu haben, durch dessen Auswirkungen eines unerschwinglich geworden zu sein scheint: Charakter!

Gab es vor 50 Jahren noch Frauenrechtlerinnen, echte Naturschützer und revolutionär denkende Politiker, so muss man heute, im angebrochenen 21. Jahrhundert, wohl zugeben, daß nunmehr alles Makulatur geworden ist und zumeist aus leeren Phrasen besteht, die von feigen Kreaturen verbreitet werden, die das Geschäftemachen über alle menschlich reifen Qualitäten stellen … und die werden auch noch von Millionen hirnloser Mitläufer unterstützt – wahrscheinlich aus dem Beweggrund heraus, daß sie selbst nichts vermögen und sich deshalb einem Mainstream anschließen möchten, der Denkern überlegen scheint.

Wie dergl. zustande kommen kann, ist zwar rätselhaft, doch bei tieferen Überlegungen, die sich nicht nur in der Oberflächlichkeit nicht zu Ende gedachter Euphorien aufhalten, fallen dem neutralen Analytiker Übereinstimmungen mit einem anderen Phänomen unserer Zeit auf – der Massentierhaltung. Diese scheint im Tierreich eine Ursache für Lebensunfähigkeit, sprich „Dekadenz“ zu sein. Wenn wir uns eingehender damit beschäftigen, werden wir verstehen, warum …

Ein Bär, ein Fuchs, ein Wolf, ein Hirsch, ein Irgendwas, hat eine Identität, wie ein Affe ja auch. Diese wird gebraucht, denn ein frei lebendes Tier muss täglich seine Geschicklichkeit unter Beweis stellen: Er muss einer Situation angepasst reagieren können und sich praktisch nahezu minütlich Strategien „ausdenken“. Ein Tier muss Weidegründe aufspüren, Jagderfolge nachweisen können und sich angemessen fortpflanzen können. Die Natur sucht sich dann aus, wer überleben darf.

Aber ein Schwein, dem man um 21 Uhr, in der Halle, das Licht abdreht und um 7 Uhr morgens wieder anmacht, verliert diese Fähigkeiten mit der Zeit. Jede neue Generation ist weniger begabt. Dazu kommt, daß es den ganzen, lieben, langen Tag immer nur andere Schweine sieht und sich nach den Regeln einer eingepferchten, kranken Gesellschaft richten muss. Geht es dem Zivilisationsmenschen nicht ähnlich?! Verliert er nicht mit der Zeit seine Identität, durch den Druck der anderen?

Charakter kann er sich doch gar nicht mehr leisten, und wenn, dann höchstwahrscheinlich nur einen schlechten, weil er sonst nicht weiterkommt im Leben. Ist der Mensch, der seine Identität verloren hat, ein Schwein? Ein Schwein im Hamsterrad der täglich sich wiederholenden, immer gleichen Anforderungen und Bedürfnisse, die sich, nach und nach, nur mehr auf ganz wenige, ganz einfache Bedürfnisse erstrecken? Unterliegt der Dekadente daher den wilden Räubern?

Ein Tier mit intakten Instinkten „denkt“ logisch und erkennt sofort kranke oder unfähige Exemplare, die im Tierreich wenigstens, keinen Ideologien, sondern anderen Schwächen zum Opfer gefallen sind. Selbstverständlich nützt es solche Situationen – wie wir sagen würden – „schamlos“ aus und holt sich umgehend was es braucht. Dieses Prinzip hat Charakter … es entspricht einer gewissen Identität … und es bewahrt seine Anwender vor dem Untergang!

Menschen könnten ja nun hergehen und sublimieren, was zum Überleben im Tierreich notwendig ist: eine humane Variante dazu entwickeln, die aber dann auch nur auf Artgenossen anzuwenden ist, die es „verdient“ haben. Darauf dürfen wir jetzt aber nicht gleich wieder mit Allgemeinplätzen antworten, wie „Alle Menschen sind gleich!“, oder „Es gibt keinen Menschen, der es nicht verdient hätte zu überleben!“, denn das wenigstens entscheiden die Menschen selbst!

Wenn einer zu wild ist, sich in der Fortpflanzung zu zügeln, dann darf er nicht erwarten, daß ihm die Angehörigen einer anderen Zivilisation, zu ihrem eigenen Nachteil, helfen, seinen Nachwuchs durchzufüttern … der dann wiederum seinerseits keine Lust hat, sich zu zügeln. Das ist eine Milchmädchenrechnung, die nicht aufgehen kann. Erst der Beweis wer ich bin … und dann der Lohn dafür! Nur Schweine in Massentierhaltungen können natürlich für nichts verantwortlich gemacht werden … Warum? Na, weil sie gar keine Identität mehr haben!

Veröffentlicht / Quelle: 
auf anderen Webseiten

Interne Verweise

Kommentare

14. Jul 2018

Glänzend formuliert, ich stimme mit Dir überein.

LG Marie

14. Jul 2018

Hervorragend! Schließe mich Marie an.

LG Monika

14. Jul 2018

Der Sapiens ist ja auch kein Schwein!
(Die sind sozial - schlau obendrein ...)

LG Axel

14. Jul 2018

Ich bin entzückt!!

LG Alf