Nicht nur der Schein

Bild zeigt Alf Glocker
von Alf Glocker

Weltweites Staunen zieht durch die Nächte.
Manch ein Geschehen ist nicht mehr zu fassen –
wir sehen erschrocken Menschen und Mächte
und können es trotzdem nicht bleiben lassen,
uns als Komparsen dort einzubringen,
wo sie, die Mächtigen, alles niederringen.

Die Wälder bersten im Ansturm der Menge,
die verzweifelt versucht, sich auszubreiten –
die Massen explodieren und es entsteht Enge.
Man ist dabei, sich um das Wasser zu streiten,
doch trotzdem werden einige immer mehr …
wo bleiben die Ritter, in schimmernder Wehr?

Wer bricht eine Lanze für die wahre Vernunft?
Wer stellt sich der Flut des Wahnsinns entgegen,
wer denkt noch an eine sinnvolle Zukunft,
in der sich noch menschliche Wesen bewegen?
Sagt keiner: „Stopp, das geht in die Hosen!“
Nein, der Wind verteilt nur schwarze Rosen …

Flieht, liebe Leute, aber nicht aus den Ländern!
Bleibt, wo ihr seid – es wird nicht einfach so gut,
wenn ihr überall fortgeht, ohne was zu ändern,
greift zu den Waffen des Geistes … das Blut,
das sonst fließt, wird niemandem nützen!
Jetzt heißt’s zu denken und die Ohren zu spitzen!

Die veralteten Methoden „Erobern“ und „Töten“
lassen nur Mörder und Vergewaltiger hoffen!
Jetzt wären ganz andere Verfahren vonnöten,
denn bald sind alle Erdbewohner betroffen,
von Verteilungskriegen, von Nöten und Pein.
Bitte seid so gut, bewahrt nicht nur den Schein!

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