Die Seele des Staates 88

Bild von Alf Glocker
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(Geheime Eintragung, Türkis)

Wer die Welt beobachtet und keine Schlüsse aus dem Gesehenen zieht, die zur Aufrechterhaltung und Förderung der eigenen Gesundheit dienen, der kann alles sein – nur nicht vernünftig! Dafür braucht man nicht einmal ein Großhirn, dafür reicht gemeinhin schon der Instinkt. Doch anscheinend geht diese grundlegende Einsicht, ab einer gewissen Schädelkapazität, oder sagen wir besser, ab einem bestimmten Durchschnitts-Bildungsgrad, wieder verloren. Dann ist es anscheinend wichtiger an Gelerntem festzuhalten, als dem Verstand zu trauen.

Wie aber komme ich zu einem für solche Irrtümer geeigneten Verstand? Im Dienst der Aufklärung muss ich nun, glaube ich, noch einmal ein Thema, berühren, das ich schon einmal am Rande und auch einmal explizit angesprochen habe: die Ethik! Wie sie zustande kommt, steht auf einem ganz anderen Blatt, als dem, worauf ihre Auswirkungen verzeichnet sind. Die Frage ist: Achtet man denn darauf, wo sie herkommt? Nein! Man glaubt dies zwar gewissenhaft getan zu haben, aber im Grunde genommen hat man sich dabei selber betrogen!

Wenn ich weiß, daß jemand aus einer Weltgegend kommt, in der die Menschenrechte mit Füßen getreten werden, warum lade ich ihn dann ein, in einem Ethikrat mitzuwirken? Meine ich, nur weil er jetzt bei uns wohnt und damit, sozusagen, eine schützenswerte Minderheit darstellt, denkt er auch ganz plötzlich in Dimensionen, die hierzulande in Schulen und Ausbildungsstätten berücksichtigt werden sollten? Ist das nicht krank: Ich lade mir beispielsweise einen Menschenfresser aus dem Soundso-Urwald zu mir ein und beauftrage jemand aus seiner Familie damit, meine Kinder, oder überhaupt irgendwelche Kinder zu belehren?

Nun wird man sagen: „Das ist viel zu krass dargestellt!“ Aber ist es wirklich entscheidend, ob irgendwer aus einem Menschenfressergebiet dahergelaufen kommt, oder ganz einfach aus einer Gegend, die in ihrer Entwicklung noch lange nicht zu der unseren aufgeschlossen hat? Ich höre schon die Spötter, die jetzt zehnmalklug herumposaunen: „Ja, sollen wir denn dann ein paar halbzurechnungsfähige Bierleichen von einem Stammtisch darum bitten, nur weil es sich dabei eventuell um Einheimische handelt?“

Das sollen wir natürlich nicht! Ethik ist was für humanistisch ambitionierte Lebewesen, je humanistischer ambitioniert, desto besser! Deshalb also weder Stammtischbrüder noch Menschenfresser – wobei ich nicht gesagt haben möchte, daß Menschenfresser, oder Humanisten, keine Stammtischbrüder sein können. Behaupten möchte ich jedoch fest, aber nicht unbedingt steif, daß Menschenfresser niemals – und ich betone „NIEMALS“ humanistische Gedankenmodelle aufstellen können! Das Gleiche gilt auch für all jene, in deren Ländern gewohnheitsmäßig Menschenrechte verletzt oder missachtet werden!

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Kommentare

30. Jan 2017

An Idioten sich zu orientieren -
So was kann sich kaum rentieren ...
(Meist scheint die Humanität
Eher schmal - auf Null-Diät ...)

LG Axel