Von allen Lebewesen mit aufrechtem Gang war sicherlich der T-Rex das erfolgreichste. Saurus erectus sozusagen herrschte viele Millionen Jahre über den Planeten Erde, ohne ihr einen Schaden zufügen zu können. Seine Population blieb stets einigermaßen konstant – was man durchaus mit „Vernunft“ gleichsetzen kann … wenn auch nur mit der sogenannten „höheren“. Der T-Rex beteiligte sich außerdem an keinen Verschwörungen, er glaubte an keinen Gott, er war weder fanatisch, noch radikal – er pflanzte sich fort und er fraß, was er bekommen konnte. Insofern tat er, was später herrschende Arten, wie z.B. sprechende Affen auch tun.
Im Vergleich zu diesen Affen war er aber quasi ein Schoßhündchen, vor dem man keine Angst zu haben braucht, denn bereits seine „Überzeugung“ könnte man als absolut harmlos bezeichnen. Er streifte, durch und durch ehrlich, in seinem Reich herum, näherte sich seinen Opfern – seinem wohlverdienten Mittagessen – und verschlang durchaus angemessene Portionen, die ihn zwar sättigten, von denen er aber auch nicht fett werden konnte. Neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge hatte er das auch gar nicht vor. Er war bescheiden und genügsam. Er investierte weder in Aktien, noch kaufte er Firmen … und er rationalisierte nicht!
Ein T-Rex Paar hatte für gewöhnlich zwei Kinder, was heißen soll, daß seine Population nicht kontinuierlich zunahm und exponentiell schon gar nicht. Er „liebte“ zwar etwas grob – das wird wenigstens allgemein behauptet – aber er war keineswegs uninteressiert an sexuellen Abenteuern aller Art … gerade deshalb, weil er ja wusste, daß mehr als 2 seiner Kinder kaum überleben konnten. Seine „Kultur“ befand sich also auf einem extrem hohen Niveau! Mag das bestreiten wer will, aber wenn, dann sollte sich der Betreffende erst einmal seinen eigenen Kulturkreis betrachten. Es ist vorstellbar, daß der dort beobachtete Durchschnitts-IQ noch unter dem des seligen T-Rex liegt. Und das ist vermutlich sogar ein Kompliment!
Überdies können wir behaupten, daß er, als Angstmacher, nicht gefürchteter war als ein Sagenwesen aus späteren Epochen: der sogenannte „Werwolf“. Dieser Unhold aus dem Sumpf hatte sich zwar, zu seiner Zeit, als überaus heimtückisch erwiesen, war jedoch, ebenso wie der T-Rex, ein echter Einzeltäter, und gehörte weder einer Sekte noch einer kriminellen Vereinigung noch einer weltumspannenden Glaubensgemeinschaft an. Auch das spricht von einem deutlichen Nachteil, gerade jener, als „harmlos“ apostrophierter Narrenaffen, gegenüber weitaus überlegenen Lebewesen der früheren Zeiten. Deshalb ist es auch kurios, daß diese ausstarben.
Was den Werwolf betrifft, wie auch den, etwas früher aufgetretenen Höhlenbären (der ja ebenfalls zwischendurch aufrecht ging), gibt es plausible Erklärungen dafür, daß er heute nicht mehr vorkommt – er wäre dunklen Zusammenrottungen hilflos unterlegen und würde in einer solchen sofort hinterrücks niedergestochen werden. Das macht dem hartgesottensten Werwolf keinen Spaß mehr. Der Höhlenbär unterlag, im Kampf gegen den Neandertaler, da der Neandertaler praktisch ein früher Übermensch war, der unglaubliche Kräfte, ein außergewöhnliches Selbstheilungsvermögen und eine Hinterlist besaß, die ihresgleichen suchte.
Der T-Rex aber wäre niemals ausgestorben! Dafür spricht schon die Tatsache, daß er über jeden Zweifel erhaben war, was seinen Geist und seinen Körper betraf, die sich in einem harmonischen Gleichgewicht zueinander befanden. Der T-Rex war nicht so dumm wie stark, nicht viel kreativer als groß, und nicht viel mächtiger als klug! Diesen glücklichen Umständen hatte er es zu verdanken, daß die Götter neidisch wurden! Ein solcher Gigant musste untergehen! Und wenn das nicht von selbst geschah, dann würde eben nachgeholfen werden müssen. Die damals winzigen Säugetiere konnten dazu kaum beitragen, auch wenn sie Eier räuberten.
Trotz dieser lobenswerten Eigenart, sie gilt mittlerweile als gesichert, reichte die Gehässigkeit hinterhältiger Kleinlebewesen nicht aus, den gewaltigen Herrscher (und seine Verwandten) der Erde zu besiegen. Erst später würden die Säugetiere ihren wahren Charakter voll entfalten können und grausam, grausamer als irgendwer vor ihnen, die Regentschaft über den Planeten an sich reißen. Aber vorher bedurfte es eines Armageddon. Der vergleichsweise sanftmütige T-Rex wurde durch einen Gegenstand, den der Himmel sandte, ausgelöscht … für immer! Völlig unscheinbare Kleinkriminelle traten an seine Stelle. Und sie beglücken uns noch heute.
Leider hatten die Götter den T-Rex und all seine einfach gestrickten Verwandten als zu langweilig für ein dauerhaftes kosmisches Geschehen eingestuft und ihn und alles, was seine Lebenstauglichkeit verkörperte, vernichtet. Mit ihnen war kein Staat zu machen. Die genetischen Anlagen der Saurier reichten einfach nicht aus, um die von den Göttern so heiß ersehnten Despoten, Propheten, Feldherrn und Verführer Wirklichkeit werden zu lassen, die eine Welt schon immer gebraucht hat, die gerne falsch und verlogen ist. Zum Lob der Götter und manchmal auch nur für Gotteslohn erfüllen sie heute Aufgaben, die man eher einem T-Rex zuschreiben würde, als …
diesem anderen, aufrecht gehenden Wesen … dem der Neuzeit, die vermutlich wieder einmal die letzte sein wird. Diesmal brauchen die Götter nicht einmal mit Meteoriten zu schmeißen, damit der Zirkus ein Ende hat. Die letzten und ungeschicktesten Nachfahren der frühen Säugetiere (unter T-Rex), die einen IQ weit unter dem des größten Herrschers aller Zeiten haben, bringen das selbst, aus eigenem Antrieb, zuwege … woraus sich übrigens auch mühelos ableiten lässt, warum der sprechende Affe (der sich selbst „Mensch“ zu nennen beliebt) um einiges blöder als jedes Drachengewürm ist, das die Erde je gesehen hat. Das ist vielleicht ein Spaß!