Zur Ehrenrettung gemeinnütziger Vereine und Organisationen

Bild von Alf Glocker
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Nachdem in letzter Zeit, vor allem im Internet, alle möglichen und unmöglichen Gemeinschaften aufs Übelste verleumdet und diffamiert werden, fühle nun endlich auch ich mich berufen, wieder etwas zur Klarheit der Verhältnisse beizutragen, denn nicht alle Interessensgruppen sind so gefährlich, wie sie beschrieben werden …

Nehmen wir doch gleich einmal die Mafia als leuchtendes Beispiel, um nicht „Vorbild“ zu sagen. Seit dem genialen Lucky Luciano, in grauer Vorzeit, begeht kein Mitglied der Mafia mehr einen Mord. Wer das behauptet, der lügt ganz einfach, denn dieser ehemals grausame Verbrecher hat sich, zu Lebzeiten noch und damit auch die Mafia überhaupt, zu einem unschuldigen Heiligensymbol verwandelt.

Er erkannte damals klug, daß die Mafia sauber bleiben müsse, und daran hielten sich, ab diesem Zeitpunkt, auch alle. Lucky ekelte sich geradezu vor Morden und deshalb erbarmte sich jemand seiner. Es wurde eine unabhängige Gesellschaft gegründet, die sogenannte „Mord-AG“ (kein Witz), die es verstand, den Mafia-Familien quasi Wünsche von den Augen abzulesen – sie ermordete jeden, der der Mafia im Wege stand.

Das war sehr nett von ihr. So nett, daß sich die Mafia, aus lauter Freude darüber, keinen mehr umbringen zu müssen, veranlasst sah, der Mord-AG gönnerhaft hohe Summen zu spenden. Dabei kamen Tausende um, aber die Mafia konnte mit keinem der Morde in Verbindung gebracht werden, da sie auch keinen einzigen Mord begangen hatte. Nein, sie distanzierte sich geradezu davon! Das waren alles verrückte Einzeltäter gewesen …

Und wäre die Polizei nun gegen die Mafia tätig geworden, dann hätte sie sich strafbar gemacht – weswegen die Beamten auf einmal angewiesen waren, die Bosse nicht weiter zu behelligen, ja, sie sogar hoch zu schätzen und ihre Gefährlichkeit nicht nur nicht zu erwähnen, sondern sogar vollständig zu ignorieren. Dies wiederum mussten die Mitglieder dieser nunmehr wirklich „Ehrenwerten Gesellschaft“ tatsächlich moralisch, wie auch in großzügigen Spenden, honorieren. Wer hätte ihnen das übelnehmen können?!

Die vom Staat bezahlten Ordnungskräfte sahen sich angewiesen, gegen die schier unfassbaren Einzeltäter zu ermitteln, anstatt die Wurzel allen Übels aufzufinden und zu bestrafen. Doch dabei blieb eben, wie ja auch nicht anders geplant, vieles im Dunkel der Zeit verborgen, einer Zeit, die sich in der Ausübung ganz neuer Denkweisen gefiel. Man stand vor einer Neuordnung der Gesellschaft, damals wie heute, obwohl sich zwischen den damaligen Zuständen und den heutigen natürlich keinerlei Parallelen ergeben. Es mag zwar einiges so klingen, als handle es sich um momentane Umstände, nur unter anderen Namen, aber das scheint lediglich so.

Heutzutage ist alles bestens geregelt – es gibt keine Organisationen mehr, die eine Mord-AG für bestimmte Aufträge inoffiziell betreiben, und es wird auch niemand mehr, seltsamer Machtinteressen wegen, ermordet. Danach sieht es nur im weitesten Sinne aus … und auch bloß dann, wenn man das unbedingt so sehen möchte. In Wirklichkeit sind jetzt alle Menschen in herrlicher Eintracht vereint und niemand ist daran interessiert, daß wer unterdrückt, erpresst oder eingeschüchtert werden soll. Wer das nicht glaubt, der kann gefälligst selbst sehen, wo er bleibt!!

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Kommentare

16. Jun 2017

Traditionen leben fort!
(Da wird fix der Mord zum Sport ...)

LG Axel