Komische Wirklichkeiten (Wie viele Gehirnzellen der Mensch braucht)

Bild von Alf Glocker
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Tja, wie viele Gehirnzellen braucht nun so ein ausgewachsener Mensch zum Denken? Man ist geneigt zu sagen: schon einige! Versuchen wir diesem Geheimnis einmal auf die Spur zu kommen, um die Wahrheit über die menschlichen Gehirnzellen herauszufinden. Analysieren wir Tatbestände und Hinweise genau, dann kann uns wahrscheinlich auch nicht verborgen bleiben, wie dieser Apparat strukturiert ist, den wir "Gehirn" nennen.

Als Erstes fällt uns auf, daß dort, im menschlichen Denkapparat, Ordnung herrschen muss, weil wir sonst dazu neigen, uns nicht mehr auszukennen. Demzufolge benötigen wir schon einmal eine, ganz wichtige Zelle. Eine, in der die Tätigkeit einer großer Masse von Neuronen stattfinden kann – das ist die Glaubenszelle. Dort werden alle einlaufenden Informationen überprüft und sortiert, bevor der "Freie Wille" seine Entscheidungen trifft.

Doch mit dieser einen, sehr wichtigen Zelle ist es noch längst nicht getan. Fast ebenso wichtig ist die Zelle, in der alle motorischen Handlungen befördert werden. Hier wird gesteuert, aber nicht bewertet, was alles an Pflichten anfällt, damit ein Tag auf Erden "richtig" absolviert werden kann. Der Freie Wille ist in dieser Zelle fast ebenso wenig zu Gast wie in der Glaubenszelle – er würde nur die notwendigen Arbeiten behindern!

Ausschlaggebend für das letztendliche Handeln der Psyche ist jedoch weder die Glaubens- noch die Pflichterfüllungszelle, sondern die Triebzelle. Die ihr entweichenden Impulse können bestenfalls kompensiert, aber nicht völlig unterdrückt werden, da sie den Charakter eines Menschen repräsentieren. Die dort installierten Anlagen stehen mit allen anderen Zellen in reger Verbindung, obwohl sie meist gar nicht angenommen werden wollen.

Das Ich schleust sie geschickt an der Glaubenszelle vorbei, oder es suggeriert der Seele, daß beispielsweise eine sexuelle Entladung innerhalb des Glaubens geradezu stattfinden MÜSSE. Auch der Arbeitsplatz bleibt davon nicht unbetroffen, sobald Machtausübung oder Unterwerfung eine Rolle spielen – und wo spielen sie die nicht?! Auf diesem Boden kommt die Triebzelle oft überraschend gut zur Wirkung.

Durch das Zusammenspiel aller Gehirnzellen – insgesamt muss es sich wohl um deren 5 handeln – entsteht in der letzten, der Psychozelle, ein interessanter Film, der das gesamte Konstrukt "Mensch" schwer in Beschlag nimmt. Er erzittert die ganze Zeit, im Bann seiner Gehirnzellen, wobei er in der Psychozelle etwas vorgesetzt bekommt, das er seiner Seele, meist unbewusst, als den Vertreter einer Spezies präsentiert, der in seiner Einzigartigkeit unersetzlich ist.

So lange er lebt, wird er sich im Kreiselspiel seiner 5 Gehirnzellen bewegen, aus deren Rhythmen kein Ausweg für ihn erschaffen ist. Er wird es lieben, dieses Spiel, egal wie er geartet ist, oder in welcher seiner Gehirnzellen er sich gerade vorwiegend aufhält, und er wird alles rechtfertigen, was daraus entsteht oder entstanden ist, denn es entzieht sich sowohl seiner Kenntnis, wie auch seiner Vorstellungskraft, daß es – außer der, speziell von ihm wahrgenommenen – auch noch andere Welten geben könnte.

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Kommentare

18. Jun 2016

Der Autor nutzte (mit Geschick)
Die Zelle. (Sie war frei - zum Glück!)

LG Axel

18. Jun 2016

Der Autor hat wohl eine Zelle mehr,
ihn interessiert doch alles sehr ...
(oder ist's gar schon Gen-defekt?
Worin sich Evolution versteckt ...?)

19. Jun 2016

wer weiß, wer weiß...

LG Alf