Das garstige Überlebensspiel

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von Alf Glocker

Wer auf die Welt kommt, der setzt Mechanismen in Gang – oder/und sieht sich Mechanismen ausgesetzt. Diesem durchaus alptraumatischen Vorgang gingen ebensolche Mechanismen voraus! Das ist und bleibt unbestreitbar ...

Jemand hat sein Leben geträumt! Und es war unglaublich spannend. Eine gewisse Mystik mag uns erfassen, wenn wir – nein, nicht sofort begreifen, sondern – ahnen, was mit uns geschieht …

Wir spüren ein seltsames Ziehen in Mark und Bein. Die Ungewissheit bricht sich Bahn und lässt ein Wesen zurück im Sein, weit hinter sich selbst, be- und gefangen im Fleisch … und viele von uns beginnen nun zu „glauben“.

Die anderen entwickeln eine, sagen wir mal, positivistische Romantik, die genau das ins Leben hineininterpretiert, was wir am meisten von ihm erwarten … es ist das „Glück“. Und auf einmal werden Münder und Drüsen interessant.

Diese werden gebraucht, um den Mechanismus am Laufen zu halten und dafür, daß wir eine Vorstellung von uns entwickeln können, die andere aus dem Glauben ziehen – jene, die meinen, es genüge bereits, sich vor einem Geist zu verbeugen.

Sobald wir jedoch den materiellen Bereich des Universums betreten, das ist dort, wo die Lichtgeschwindigkeit Maßstäbe für alles Lebendige setzt, ist es aus mit der Würde, oder der Ehre aller Wesen, denn wir beginnen zu „lieben“.

Wie wir mit der Liebe umgehen ist ausschlaggebend für die Kultur, den Fortschritt und für das reichlich abstrakte Gebilde dessen, was „Recht“ genannt werden kann, denn eine „Liebe“ ohne Rücksichtnahme und Mitgefühl ist wertlos.

Da müssen keine Regeln her, die das Überleben einer „Art“ sichern, da braucht man keinen Gott, der uns womöglich vorschreiben könnte, was das jeweilige Geschlecht für bestimmte und besondere Aufgaben hat. Da braucht’s nur Einsicht!!

Die Rangeleien kommen ganz von selber. Ihnen künstlich ausweichen zu wollen ist krank! Niemand kann einfach hergehen und sagen „Schweig, du Irgendwas, das sich mir unterzuordnen hat!“ Das ist primitiv und kommt nicht mal bei Tieren vor!

Die Mechanismen wollen erkannt werden! Das ist im Interesse des Universums. Jedes Paar bildet eine Überlebenseinheit, bei der die ganz speziellen Vorgaben der Partner sich für den Nachwuchs bestimmend auswirken.

Überall findet die Evolution statt. Und die Evolution kann nicht verhindert werden … normalerweise. Außer es befindet sich jemand in der unglücklichen Lage, ein Rechtssystem entwickelt zu haben, bei dem einer zu kurz kommt.

Dann tritt die Ritualisierung des Alltags in Kraft, dann werden die Köpfe gleichgeschaltet, dann sagen alle, wie schön sie es finden, dem Staat oder einem absurden Gott zu dienen … und die Auswege für den Geist gehen ins Nirwana.

Betrachtungen werden so völlig unmöglich gemacht. Und nur halb ausgegorene Fehlentwicklungen finden ihre Befriedigung in derartigen Verhaltensmustern, in denen die wahre Mystik der fruchtbaren Ahnungen unwiederbringlich verloren geht.

Die Seele besitzt von Natur aus ein seriöses Empfinden der Feierlichkeit, worin alles Schöne und Wahre entstehen kann, denn aus dem Zweifel, aus der Unsicherheit, im Griff der ganz individuellen Verhältnisse entsteht die einzige echte Wissenschaft!

Forschung ohne Zweifel und die Neugierde, was hinter allem stecken könnte, ist unmöglich. Genau deshalb können auch Völker, die sich allzu deutlicher Reglementierung ausgesetzt sehen, nur Vorhandenes perfektionieren … nichts weiter.

Der Mensch muss offen sein für Veränderungen, die sich hauptsächlich in seinem Inneren abspielen, und nicht einfach von außen an ihn herangedrückt werden. Zwanghafte Veränderungen als positiv einzustufen ist unlogisch!

Also öffnen sich die Seelen und die Körper den natürlichen Mechanismen des Fleisches, des Seins, diesseits der Schwarzen Löcher, um sich selbst jeden Tag neu zu erfinden, sich zu verlieben und Wege zu entdecken, die noch niemand kennt.

Auf die Interpretation kommt es an! Nicht auf die kaputte Vorstellung von einer Welt, die streng kategorisiert werden muss, durch eine (lach) „von einem höheren Wesen“ verordnete Aufgabenteilung … denn so entsteht das Unbrauchbare!

Unbrauchbar ist alles, was die Natur daran hindert, ein vernunftbegabtes Etwas hervorzubringen, das sich sowohl seine Herkunft als auch seinen Zweck und seinen Abgang nachvollziehbar und ohne religiöse Hysterie erklären kann.

Darin liegt die Kunst einer erfolgreichen Bewusstheit seiner selbst. Nur auf diese Weise kann eine Existenz wirklich empfunden und genossen werden. Jede Verfälschung dieser Kunst, der Kunst überhaupt, führt zur Zerstörung!

Natürlich wissen das die entsetzlichen Machthaber irrgewordener Evolutionszweige und versuchen zu verhindern, daß sich – im Rahmen mystischer Zweifel – Individuen entwickeln können, die sich nicht an aufoktroyierten Vorgaben orientieren wollen.

Dies zu erkennen ist leicht! Schwer wird es dann, wenn jemand nicht einmal mehr in der Lage ist, das Wirken der Mechanismen, in sich selbst und in anderen als ein Wunder zu begreifen, das durch die Erkenntnis an sich schon verehrt werden muss.

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