Gefährliche Intelligenztests 6. Welche Fragen sind intelligent?

Bild von Alf Glocker
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Welche Fragen stellt sich ein Mensch? Was ist für ihn (einen Menschen) wichtig? Wer kann welche Fragen beantworten? Und: Worin unterscheiden sich „Menschen“ untereinander? Vergleichen wir doch einmal Fragen und Antworten und lernen wir, den sich daraus ergebenden Intelligenztest möglichst „schonend“ zu überstehen …

1. Frage: Woher komme ich und wohin gehe ich?

Die möglichen Antworten darauf könnten lauten …

Es gibt keinen Unterschied zwischen Menschen und Menschen …
Ich komme von rechts und gehe nach links …
Ich komme von nirgendwoher und gehe nirgendwohin …
Egal, woher ich komme – der Weg ist das Ziel …
Gott hat mich ersch Affen – er wird wissen, woher und wohin …

Die unmöglichen Antworten dürfen eigentlich gar nicht erst erwähnt werden, aber da Intelligenz ohnehin verboten ist, kann man sie später ja auch gleich mitverbrennen:

Die Intensität der „Seelen“ bestimmt das menschliche Schaffen …
Der Intelligente hat einen großen Horizont …
Genialität ist kein Schulfach …
Wahre Intelligenz kann man nicht durch Wissensgebiete festlegen …
Geschäftssinn ist eine Vorstufe zur Intelligenz …

Aus den möglichen und den unmöglichen Antworten lässt sich unschwer erahnen, worauf es im Leben wirklich ankommt. Es kommt vor allem darauf an, sich die „richtigen“ Fragen zu stellen! Beachten wir also im Folgenden den Unterschied zwischen Frage 1 und den relevanten Fragen, deren Beantwortung uns ein Überleben überhaupt erst ermöglichen.

2. Frage: Wo kommt das Geld her und wie gehe ich damit um?
3. Frage: Wir erringe ich die für mich wichtige Vormachstellung?
4. Frage: Wie beweise ich meiner Umgebung, daß ich „intelligent“ bin?

Die möglichen Antworten darauf lauten auf alle Fälle nicht, daß Geld nicht die größte Rolle im Leben eines Menschen spielen darf. Sie lauten auch nicht, daß ich, mit Ellenbogen und gesteigerter Fortpflanzungstätigkeit, rücksichtsvollere oder tiefgründiger denkende Artgenossen verdrängen darf, und auch nicht „Ich bin intelligent weil ich glaube!"

Sie lauten:

1. Antwort: Je mehr Macht ich besitze, desto eher kann ich mein Leben bestimmen!
2. Antwort: Wenn ich nicht über das Leben nachdenke, kann ich effizienter handeln!
3. Antwort: Wenn es mir gelingt, andere zu unterdrücken, dann bin ich intelligenter!

Warum?
Nun, für diese eine Mal sei uns dieses Wort (Warum) erlaubt, denn nur in seiner praktischen Anwendung können wir eine Anerkennung für die – bei allen Menschen in gleichem Maß – vorkommende Intelligenz erwirken …

Erlernen wir das persönliche Vorbeten …

„Meine Zielstrebigkeit ermöglicht mir den gesellschaftlichen Aufstieg in jeder vorkommenden Gesellschaftsform."
„Wenn ich kapiert habe, wie eine Gesellschaftsform funktioniert, kann ich mich anpassen und dadurch einen höheren Rang erreichen."
„Ich muss herausfinden wohin der Hase läuft, denn dann kann ich Marktlücken entdecken, die abzudecken sind.".

Sollte ich nun nicht „fehlorientiert“ sein und mir Erkenntnisse aus gemachten Erfahrungen erhoffen, dann kann ich „flexibel“ bleiben und entweder so vielen Herren dienen wie ich möchte, oder so viele Menschen leiten und lenken, wie es erforderlich ist, damit alles immer auf einem auswertbaren Stand verweilt und mir nicht gefährlich werden kann.

Daraus ergeben sich nun die wahren Intelligenzfragen, die sich „Menschen“ stellen müssen, die von sich verlangen, intelligent genug zu sein, um beispielsweise eine Generation weiterzukommen.

1. Frage: Wer oder was kann mir gefährlich werden?
2. Frage: Welchen Test kann ich einem Feind präsentieren, damit er scheitert?
3. Frage: Ist es überhaupt wichtig talentiert zu sein – und
4. Frage: Was haben Talente mit Intelligenz zu tun??

Die Antworten darauf, die nun zwangsläufig zu erfolgen haben, müssen einfach und für jeden Deppen einwandfrei nachvollziehbar sein!

1. Antwort: Jeder, der intelligenter ist als ich, ist gefährlich, da alle Menschen gleich sind!
2. Antwort: Meine Befehlsgewalt repräsentiert meine Intelligenz innerhalb des Systems!
3. Antwort: Talente, die sich frei entfalten möchten, sind inakzeptabel!
4. Antwort: Intelligenz ist, sich etablieren zu können!

So – nachdem wir jetzt diesen Test durchgenommen haben, muss an dessen Ende eindeutig gesagt werden, daß es gar nicht darauf ankommt, woher ich komme und wohin ich gehe, sondern ausschließlich darauf, wo ich bleibe. Philosophischen Pipifax kann ich mir nicht leisten! Damit tue ich keinem einen Gefallen …

Und aus diesem Grund muss ich darauf bestehen, daß es keine Unterschiede zwischen den Menschen geben darf. Jeder hat genug damit zu tun, Regeln zu befolgen, die uns ein Dasein von der Hand in den Mund gewährleisten … also die wichtigen Belange erfüllen. Sogenannte „Denker“, die sich nicht ein- oder unterordnen können, müssen beseitigt werden, denn …

Sie haben nicht zu kommen, sondern zu gehen, und zwar dorthin, wo der Pfeffer wächst! Damit ist alles erklärt!

Anerkannte „Menschen“ stellen nämlich keine Fragen – sie geben Antworten.
Das ist Intelligenz im höchsten Grad relevanter Absurditäten … und darauf kommt’s an!

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Kommentare

28. Feb 2019

Die Fragerei, sie kostet Zeit!
(Und darum scheint sie nicht gescheit ...)

LG Axel

28. Feb 2019

lieber sich nicht interessieren -
weil wir sonst den Verstand verlieren...

LG Alf