Samen von Kirschbäumen werden vom Wind durch die Luft gewirbelt und über weite Strecken getragen. In einem Park kommen sie schließlich zur Landung. Wenige Wochen später wachsen zwei Kirschbäume nebeneinander inmitten von anderen Bäumen aus der Erde empor.
Bereits in jungen Jahren finden die beiden Kirschbäume Gefallen aneinander. Sogar für ihre Umgebung wird ihre innige Liebe sichtbar. Einander zugewandt stehen sie da, doch nur wenigen fällt es auf.
Für die anderen Bäume, die sie umringen, sind sie Außenseiter. Weder in ihrem Aussehen noch in ihrer Art gleichen sie ihnen; Spott und Hohn sind das Einzige, was sie von ihnen zu hören bekommen.
Als die beiden Kirschbäume zum ersten Mal Früchte tragen und von Menschen und Tieren beachtet werden, erwacht Neid in den anderen Bäumen. Noch schlimmer werden ihre Attacken gegen sie; sogar mit ihren Ästen schlagen sie nach ihnen aus. Die Kirschbäume sind verzweifelt. Sie können sich nicht wehren; viel kräftiger und höher sind die anderen Bäume als sie.
Das Verhalten der Bäume bleibt nicht ungestraft. Ein Sturm kommt den Kirschbäumen eines Nachts zur Rettung. Rücksichtslos und ohne Erbarmen fegt er durch den Park und trifft die Gruppe mit den beiden Kirschbäumen besonders schlimm. Stämme knicken ein. Wurzeln werden aus ihrer Verankerung gehoben. Nur die beiden Liebenden verschont der Sturm; nicht eine ihrer Blüte rührt er an.
Ein Bild des Grauens bietet sich den Passanten am nächsten Morgen. Kreuz und quer liegen die Bäume übereinander auf dem Boden. Bis auf das Pärchen hat nicht einer von ihnen die Nacht überlebt.