Hoch oben auf einem Berg steht eine kleine Kapelle. Ich besuche sie, leiste ihr Gesellschaft. Von
Stolz erfüllt scheint sie in die Wolken zu ragen, doch ihr Äußerliches trügt. In Wahrheit ist sie einsam, verlassen ist ihr Inneres.
Ich setze mich zu ihr ins hohe Gras und blicke gemeinsam mit ihr ins Tal zu ihren Eltern. Inmitten von unzähligen Häusern präsentiert ihr Vater der Dom seine Pracht und auch ihre Mutter die Stadtpfarrkirche hat das Gefühl des Alleinseins wohl nie kennengelernt.
Ich streiche der kleinen Kapelle über die Mauer. Kaum jemand schenkt ihr Beachtung, ich beneide sie um den Frieden, den sie hier an diesem Ort fern von jeglicher Zivilisation findet. Dennoch stimmt es mich traurig, dass ihr nicht einmal eine Hundehütte als Gefährtin gegönnt ist. Wie sehr sie erst unter der Ferne zu ihrem geliebten Leuchtturm leiden muss, der ihr Nacht für Nacht vom Hafen aus seine Strahlen zuwirft, kann ich nur zu gut nachempfinden.