Gefährliche Intelligenztests – 31. Wie wir etwas richtig einschätzen

So mancher hat sich sicher schon einmal gefragt, warum er immer zu den falschen Schlüssen gelangt und die Großen und Mächtigen immer alles richtig beurteilen können. Dabei geriet der Manche dann an einen Punkt, wo ihm einfach das Denken einen Streich spielte und er sich wunderte, warum ihm etwas nicht logisch erschien, obwohl es ihm doch als solches vorgespiegelt wurde.

Um dem Abhilfe zu schaffen, haben wir hier nun einen weiteren Intelligenztest entwickelt, der letzte Klarheiten problemlos beseitigt und Denk-Varianten eröffnet, an die man bisher entweder nur mit Abscheu oder erst gar nicht gedacht hatte, obwohl sie doch in letzter Konsequenz logisch erscheinen MÜSSEN, weil einfach kein Rechtsweg daran vorbeiführt.

Sehen wir uns ein paar Beispiele an und entscheiden wir zunächst, nach unserem Dafürhalten, absolut einleuchtend … nur um uns dann später belehren zu lassen, warum das Einleuchtende tatsächlich ganz falsch war. Dafür haben nun eine Art „Textaufgaben“ erarbeitet, anhand deren wir erlernen können, was gut und machbar scheint, ist und muss!

Hier die 1. Aufgabe:
In einer Straße liegen 10 Gärten – alle werden, nach dem jeweiligen besten Wissen und Gewissen, gepflegt und bearbeitet …
In 9 von diesen 10 Gärten ist das Verhältnis von Blumen und Nutzpflanzen zu Disteln und Brennnesseln etwa 20 zu 80, also auf eine Zier-oder Nutzpflanze kommen 4 Beikräuter!
In einem der Gärten ist das nicht so. Dort sind 98 % der Pflanzen Blumen und Nutzpflanzen und nur 2 % Disteln und Brennnesseln!
Multiplizieren wir nun die vorhandenen Verhältnismäßigkeiten mit dem Neid der weniger erfolgreichen Gärtner, dann erhalten wir eine insgesamt aufgeladene Stimmung, die sich jederzeit in Mord und Totschlag entladen könnte …

Was also ist zu tun? Wählen wir eine der vorgeschlagenen Möglichkeiten und lassen uns dabei aber nicht in die Karten bzw. über die Schulter schauen – denn es könnte ja eventuell da auch jemand sein, der uns, aus irgendeinem fadenscheinigen Grund, beneidet. Wie dem auch sei – kommen wir zum …

1. Rätsel

O – Wir sorgen dafür, daß völlig lieblose und talentfreie Laien in Sachen Kultur- und
Gartenpflege keinen Schaden mehr anrichten können.

O – Wir loben die erfolglosen Gärtner und verleihen ihnen Preise, für die vielleicht kleinsten
Radieschen, für die vertrocknetsten Rosen oder die stachligsten Disteln.

O – Wir versuchen den prämierten Gärtnern beizubringen, wie man einen Garten aufbaut
und sachgemäß hegt und pflegt.

O – Wir überlassen den, sein Grundstück fleißig und liebevoll pflegenden,
Gartenspezialisten seinem Schicksal und kümmern uns um seine Beerdigung.

O – Wir versuchen das Schlimmste zu verhüten und verwüsten kurzerhand den schönen
Garten des Spezialisten, damit niemand mehr Neidgefühle zu hegen braucht. Damit
sind alle gleich.

Aus dem obigen Beispiel ergibt sich nun aber, fast wie von selbst ein weiteres …

2. Rätsel

Wir stellen uns vor, in der gleichen Straße wohnen nun lauter glückliche Paare mit Kindern … Im ersten Haus wohnen Leute, die 2 Kinder haben und finanziell einigermaßen über die Runden kommen. Sie können sich keinen großen Luxus leisten, aber es reicht für die Miete, für das Essen und gelegentlich eine Urlaubsreise. In den anderen 9 Haushalten herrscht große Not. Jedes Jahr wird ein neues Kind geboren, obwohl es für die vielen, bereits vorhandenen Ableger nicht reicht. Alle 9 Familien in Not schauen hasserfüllt auf die eine Familie, der es einigermaßen gut geht …

Multiplizieren wir nun die vorhandenen Verhältnismäßigkeiten mit dem Neid der materiell weniger erfolgreichen Familien, dann erhalten wir eine insgesamt aufgeladene Stimmung, die sich jederzeit in Mord und Totschlag entladen könnte …

Wie lösen wir die Situation in Wohlgefallen auf?

O – Wir stellen sicher, daß die verantwortungslosen Drauflosleber aus der Straße
und sogar der Stadt verschwinden.

O – Wir laden die in Not befindlichen Leute allesamt in das Haus mit den ausreichenden
Mitteln ein und lassen sie dort am Tisch Platz nehmen.

O – Wir versuchen ihnen klarzumachen, daß man nur so viele Kinder bekommen darf, wie
man auch ernähren kann.

O – Wir verhindern, daß sich die Familie mit den 2 Kindern gegen den Ansturm der Armen
zur Wehr setzt und zwingen sie zum Schweigen.

O – Wir schmeißen die kleine Familie aus dem Haus und lassen die anderen dort einziehen,
während wir darauf vertrauen, daß diese, ab sofort, ebenfalls alles besser machen.

Liebe Leser, leider haben wir gerade einen Anruf bekommen, bei dem wir ein Angebot erhielten, das wir nicht ablehnen können – und so ist es im Folgenden unmöglich, die beiden Rätsel, im Rahmen logischer Erklärungen, aufzulösen, denn unsere Antworten wären nicht ausreichend konform, um uns ein ungefährdetes Weiterleben zu garantieren.

Bitte haben Sie Verständnis für unseren Wunsch, unbehelligt zu bleiben! Ihr Intelligenztest-Team aus Sagenwirnicht, das auch namentlich gerne in der Versenkung bleiben möchte …