Das einzige echte G.

Bild von Alf Glocker
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Wie wehrt man sich gegen sein Gewissen? Alle Menschen haben es – aber man darf ihm keinen Namen geben. Nein nicht „Ernst-August, Frieda, oder Ali, auch nicht Li, Ho oder Igor, bzw. Umbobo, ja, nicht einmal Dämon, oder Geist!“ Gewissen ist von Wahrheit geprägt: Es ist etwas, das ein ganz kleines bisschen weh tut, wenn ich etwas ganz falsch gemacht habe … vor allem womöglich wissentlich! Macht das Spaß?

Gewissen zu haben macht überhaupt keinen Spaß! Da muss ich doch plötzlich rücksichtsvoll sein, den tiefsten Gefühlen folgen, mich kümmern und vielleicht sogar plagen, oder auch mich herumplagen mit den Fragen der Zeit! Was ist wann und warum falsch? Muss ich mich da vorher informieren, wenn ich „gewissenhaft“ handeln möchte? Nein! Das muss ich eben überhaupt nicht, denn, wenn ich mich informiere, was Recht und richtig ist, dann handle ich bereits NICHT mehr nach dem Gewissen!

Hat da wer seine Frau geschlagen, ein Kind missbraucht, jemanden übers Ohr gehauen, einen anderen nur deshalb angelogen, damit er ihn hinters Licht führen kann – nicht um ihm, ihr, Komplimente zu machen? Hat vielleicht jemand einen anderen umgebracht, weil er die Pflicht dazu vorher so in einem Glaubenssatz gelesen hat? Kann man dann von „gewissenhaftem Handeln“ sprechen, weil die Handlung von „Gott“ vorgegeben war?

Der Frevelnde kann sein Gewissen leicht beruhigen! Er muss nur in den entsprechenden Vorschriften nachsehen … Männer und sogar Frauen müssen beschnitten werden, das ist amtlich. Auch wenn das Gewissen noch so rebelliert: Einen Ungläubigen darf man ohne Weiteres abstechen – er braucht weder Frau noch Kind, noch Land, noch Recht. Da ruft ganz einfach die Pflicht nach Erfüllung!

Auch wenn ich eine schöne Kutte trage und vor einem Altar ein Paar frage, ob sie gerne „vor Gott“ Mann und Frau sein möchten und mein Gewissen mir sagt, daß mich das einen feuchten Kehricht angeht, was die beiden guten Leutchen da sein möchten, und ich, Kraft eines kuriosen Amtes, das mir eine kuriose Institution verliehen hat, gezwungen bin Quatsch zu verzapfen, dann fühle ich, irgendwo tief im Innern, einen kleinen Protest.

Gut, die Szene mag hochromantisch sein und ungeheuer viel Spaß machen, aber sie sieht doch irgendwie nach Karneval aus – weshalb der Mummenschanz denn auch großmütig verziehen sei. Die Menschen wollen aus allen ihnen sehr wichtigen Dingen ein wundervolles Ritual machen, an das sie sich noch lange gerne erinnern möchten.

Aber, gilt das auch für Selbstverleugnung? Was sagen uns die Naturvölker? Sie sind am Weiterbestehen ihrer Art interessiert! Da braucht‘s keine Gewissensbisse, das hat durchaus etwas mit Überlebenwollen zu tun! Und da hilft es auch nichts zu behaupten: „Die einen dürfen, die anderen aber nicht!“ Das ist Augenwischerei!

Wie es auch sei – eines ist sicher: Religion und Borniertheit (was die wahren Belange des Lebens angeht) sind ein sicherer Schutz vor dem Gewissen, denn Gewissen ist nicht interpretierbar! Jeder Mensch weiß insgeheim ganz genau was er tut! Und wenn er Ideologien vorschützt, dann ist er doppelt verbrecherisch veranlagt … einmal was die Tat anbetrifft, und einmal, was deren Verschleierung vor sich und der Welt angeht!

Da können psychologisch geschulte Schönredner leidenschaftlichen Gläubigen die Hand geben und meinen, es komme hauptsächlich drauf an, wo du herkommst, ob du so oder so empfindest. Das sind alles Lügen! Nur die Ehrlichkeit vor dir selbst kann rechtfertigen, was du denkst … und wer das nicht draufhat, der verstößt gegen die Menschenrechte – ob er nun vertrauenswürdig süß lächelt oder mit vor Wut blitzenden Augen seine Umgebung mustert!

Nichts Anderes darf unser Maßstab sein! Lassen wir uns von schamlosen Diktatoren, die ehrliche Menschen als Populisten bezeichnen, nichts einreden! Gewissen ist nicht, ganz plötzlich, durch die Herkunft geprägt, sondern Falschheit bleibt Falschheit, ebenso wie Blaukraut Blaukraut bleibt und nicht auf einmal zum Brautkleid wird, nur, weil das einem idiotischen Halbaffen grade so in seinen Schietkram passt.

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Kommentare

06. Okt 2020

Einst war's der böse Kommunist -
Und nun ist es ein Populist -
Man selber macht ja niemals Mist!

LG Axel

06. Okt 2020

Wer kein Gewissen hat, der ist fein raus -
denn für ihn ist alles Feine drin!

LG Alf