Fokussiert auf das Ziel, mein Glück zu finden, steige ich in den Bus der Linie 4, von der ich weiß, sie fährt bis 23:00 Uhr im Kreis, macht viele Stopps und befördert alles und jeden, auch Hunde, aber die nur an der Leine. Die dunkelblauen, mit unruhigen Mustern bezogenen Sitze fallen sofort ins Auge und sind nur spärlich besetzt. Zwei Frauen mittleren Alters sitzen hinten und unterhalten sich angeregt – man hört sie, aber ich verstehe nichts Genaues von dem, was sie sagen. Drei Schulkinder – zwei Mädchen, ein Junge etwas weiter vor mir, gickeln, reden durcheinander, wirken wie aufgedreht. Ein alter Herr platziert sich auf einem Sitz nahe der Tür. Er hat bestimmt schon sein Glück gefunden, die vielen Jahre boten normalerweise eine Menge Gelegenheiten dazu! Und die Kinder – suchen sie nach Glück, dachte ich, auch dabei an meine Kindheit denkend? Nein, ich kann mich nicht erinnern, ich hatte es, oder nicht – war glücklich oder weinte – da gab es kaum was dazwischen, höchstens mal Langweile, doch keine bewusste Suche. Skeptisch jedoch bin ich bei den beiden Damen. Augenscheinlich wirken sie happy, doch ihnen geht es vielleicht wie mir auch, wenn ich mich angeregt unterhalten kann, ist das ein Stück uneingeschränktes Glück. Irgendwie gibt es doch immer was Positives, das man unter der Rubrik Glück einordnen kann. Die Zeit vergeht, wieder mal viel zu schnell, ich habe mich so ablenken lassen und auf mein Umfeld konzentriert, dass ich tatsächlich vergessen habe, am Ziel auszusteigen. Ein Glück, dass der Bus im Kreis fährt …