Mein letzter Unwille (Testament)

Bild zeigt Alf Glocker
von Alf Glocker

(den Nachlass einer Uhrgroßnutter betreffend)

Im vollen Besitz meiner geistlichen Kräfte vermache ich die Ehe meinem nicht geliebten Mann. Mein übriges Unvermögen habe ich bereits, zu sogenannten gleichen Teilen, auf meine Kinder Äffi, Affa, Lori und Schlori, Gibbon und Nimrod, sowie Dunkelmut, Frechdax, Messi und Assi verteilt. Mehr kriegen sie einfach nicht!

Meinen Dildo vermache ich Tebartz van Elst und meine Lausbuben-Steinschleuder dem Weißen Haus in Warschingkton. Meine Handschellen soll die Bullizei bekommen und mein heiliger Strohsack soll doch bitte in die Archive des Vatikans übergehen. Mein Gebiss (das Dritte) bitte im Tierpark an den König der Löwen abgegeben!

Meine Unschuld kann das Jüngste Gericht haben, wenn es scharf drauf ist. Aber ich zweifle daran, daß es ihm gelingt, sie weiterzuverkaufen. Sie ist leicht überstrapaziert! Vielleicht hat ein Antiquitätengeschäft Interesse daran, aber wie gesagt…

Ich bin schließlich keine gotische Holzfigur mit dem gewissen Tänzelschlanz, die man zersägen und die Teile mit Sonstwas wieder zusammensetzen kann, damit daraus mehrere Wertgegenstände entstehen. Das ist eben Ansichtssache – ich aber nicht!

Ich bin nur was ich bin und wenn das hier jemand zu Gesicht bekommt, also liest, wenn er, sie, es oder weiß der Deibel, lesen kann, dann bin ich was ich WAR! Das, meine lieben Ungeliebten, ist amtlich!

Mit verschmitzten Grüßen

Kaiserin Wilhelmine die Größte

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