D‘ wichtigschte Sproach uff dr Weld
isch dia Sproach vom Lächla
Zo dr Zeid, do d'Schmedderleng erschaffa worda sen, isch's passierd, daß am End oiner üabrig bliaba isch, för den war koi Körpr mehr do. Au koine Flüagel, koin Fühlr, nix vom alledem, was seine Schwestra ond Brüdr, selle send wia wondrschöne Bluama durch d'Luft gfladdert, so ghet hend.
Selbigr bliab oifach osichtbar.
Am Ofang hot er des net gwißt ond hot sich, wia die andre au, durch de Wend traga lassa, hot sich uff d'Bluma gsetzt om se, wi er gmoint hat, durch sei Gegawart no schöner z'machat.
Abr am sella Tag isch ems uffgfalla. Niamand hot'n b'achtet, jo, alleweil stieß er sogar mit de seinige zsamma, obwohl er emma so verdammt uffgpaßt hot ond sich nur uff d'Bluma niadrglassa hot, die alldeweil frei waret. Denn – ond des hot'r net wissa kenna – dia andere, dia hend ihn jo net gseh.
Ond do hot'r endlich kappiert, daß er osichtbar isch.
Eigendlich hät er des au scho früher kappiara kenne, denn natürlich hot er sich selbscht jo au net gseh. Doch des war ihm allweil egal. Er hot denkt: S'reicht wenn mei Scheheit für ella andre zum seha isch, i muß des net seha.
Abr die Datsach, daß er för niamand zom seha wart, die hot ihn doch sehr betrüabt. Ond so flog'r schnurstracks zom Schöpfr von all dem Leba ond hot sich bitterlich beklagt. Jener hot den osichtbara Schmedderleng lang ond nochdenklich ogschaut ond hot schließlich gsait:
„I verstand de. Abr d'Arbet isch gmacht. S‘isch nix, abr au gar nix mehr do, was i dir geba könnd. Ond außerdem, wenn du an Körpr haba dätsch, ond Fliagl ond Fühlr ond älles, dann müscht du au sterba. Dätsch dr des wünscha?“
„Abr emmer“, hot do dr osichtbare Schmedderleng gsait. „Wenn i dafür a ganz Leba lang dene andere a Freud macha könnt? Dann wellt i am End au schterba.“
Dr Schöpfr war wia vorm Kopf gschlaga, denn des hot‘r zom erschta Mol ghört. Er hot lang, verdammt lang nochdenkt ond schliaßlich gsait:
„I will dir dein Wonsch erfülla. Du sollscht von jetzt an sichtbar sei, aber schterba, des sollsch du net. Drom gäb i dir au koin oigana Körpr. Gang zo de Leit ond sei's Lächla.
Dieter J Baumgart
Übertragen in die schwäbische Mundart, Region Stuttgart, von Uli Klinger