Nach reiflichem Überlegen und unter Zuhilfenahme meines mühsam erlernten Wissens bin ich jetzt zu dem Ergebnis gekommen, daß ich glücklich sein darf. Jawohl!
Man stelle sich vor: bei allem was wir tun auf Erden können wir uns frei entscheiden. Bis auf eines ist nichts vorbestimmt. Das Eine ist der Lebenspartner, der einen noch glücklicher macht als man ohnehin schon ist. Irgendwo auf der Welt hat er gerade auf mich oder dich gewartet. Und wenn man ihm begegnet, dann wissen das beide sofort! Darum ist es ja auch völliger Blödsinn, sich (oder andere) „auszuprobieren“. Nein, das haben wir gar nicht nötig, wir können uns nämlich darauf verlassen, daß wir schon das Richtige, an dem wir dann unsere pure Freude haben werden, finden. Und beim Kinderkriegen geht es genauso weiter…
Von jedem geht ganz genau die Hälfte der Erbeigenschaften auf den Nachwuchs über. Das ist nur gerecht. Notfalls, wenn es einmal vorkommen sollte, daß einer der beiden Partner ein wenig begabter ist als der andere, dann werden seine Erbanlagen selbstverständlich mehr berücksichtigt als die des etwas Unbegabteren. Man nennt das „dominante Gene“. Die weniger guten nennt man „rezessiv“. Vorstellen muss man sich das in etwa so… wer einen Garten hat weiß wovon ich rede: Man pflanze eine wunderschöne Blume und warte einfach ab. Sie wird sich ganz von selbst ausbreiten und nach und nach das Unkraut verdrängen.
Ich hätt’s auch nicht geglaubt, denn das ist fast schon wieder ungerecht, aber es verhält sich so: das Gute gerät immer von selbst in eine Führungsposition!
Das ist wie in der Politik. Und es geht ganz einfach. Wer Gutes tut, der fällt mit der Zeit positiv auf. Und wenn er ganz viel Gutes getan hat und intelligent genug ist, daß seine Vorschläge und Taten sich als für alle gut und nützlich herausgestellt haben, dann muss er sich zur Wahl stellen. Von allen, die Gutes und Nützliches getan haben gewinnt der, der das Beste und Nützlichste vorgeschlagen und ausgeführt hat. Seine Partei, die aus lauter solchen Leuten besteht, schlägt ihn zum Bundeskanzler / zur Bundeskanzlerin vor, usw.
So ist der Fortschritt unausweichlich, denn es werden ja, gerade rechtzeitig, auch immer die notwendigen Erfindungen gemacht. Die Erfinder – wie alle anderen Denker – werden reich belohnt und es werden ihnen die besten Chancen eingeräumt, denn ihre Gene sind ja bekanntlich dominant, wie wir wissen. Alle freuen sich mit den Erfindern und Denkern, denn jeder möchte doch stolz darauf sein, denjenigen anzugehören, die Außergewöhnliches geleistet haben. Und weil die Erfindungen, Denkergebnisse und andere Kunstwerke nicht nur bestaunt, sondern auch gleich verwendet werden, um das Leben schöner, leichter, sicherer und angenehmer zu machen, brauchen wir auch keine Angst zu haben, daß eines Tages die Ressourcen ausgehen, wir vergiftet werden, oder im Müll ersticken.
Zu guterletzt bewahrt uns die Humanität vor allzu großen Irrtümern, denn es richten sich weltweit alle Menschen nach ihr, nicht nur die, die sie erfunden haben. Das gibt mir ein gutes Gefühl. Ich kann vertrauensvoll in eine Zukunft blicken, in der es mir schier unmöglich sein wird zu sterben bevor ich erreicht habe was mir zusteht. So viel Würde (Menschenwürde) muss schließlich sein. Ich bin ja so glücklich!
Kommentare
Auch solch wunderschöne Ironie
Scheint ein Glücks - Fall. (Irgendwie...)
LG Axel
Das ist ja schon prognostiziert, 1000 Jahre darf das Lamm neben dem Löwen liegen.
Wie es sich dabei wohl fühlen mag?
Und wer ist das Lamm - und wer der Löwe?
Bei Walt Disney gibt es den Löwen Lammbert!!
Lg Alf