Zwei Türme
haben den frühen Mond
in ihre Mitte genommen
Die alten Häuser am Ufer
spiegeln sich märchenhaft
im blauen Traveaug' ...
Unter Wasser möcht ich leben –
mit Schiffen, die vorüberziehn
an meinem Fenster ...
„Windbeutel“ heißen auch „Sturmsäcke“
Vier Euro fünfzig das Stück
mit Kirschen und Sahne drin
Wohin mit sooo vielen Kalorien …?
In der „Engelsgrube“ nun
leicht den kleinen Berg hoch
bis zur Sankt Jacobi-Kirche
Direkt vorm großen Portal
hebt ein Mops das Bein zum Pinkeln
hat es nicht geschafft
bis in die „Hundestraße“
ist viel zu weit weg
Auf dem Rathausmarkt
immer noch Händler
mit Gürtelschnallen und Bernstein
Endlich: Die Brücke vorm Holstentor
Ein letzter Blick
auf die Trave
Oje – das Lichtergold der Musikhalle
ist ins Wasser gefallen …
Kein Angler mehr am Ufer
Der Fang längst entseelt
Es dunkelt bereits
Gott Merkur auf der Puppenbrücke
dauert mich; wie kalt es schon ist ...
Triviale Gedanken …?
Zum Ausgleich
lese ich heute noch
Schopenhauer –
(„Es ist nichts leichter, als so zu schreiben,
dass kein Mensch es versteht; wie hingegen
nichts schwerer, als bedeutende Gedanken
so auszudrücken, dass jeder sie verstehen muss.“*)
Jetzt könnte die Ampel
langsam mal grün werden,
denke ich vorm Haus
In Hamburg waren die Busse
fast alle grün, fällt mir ein
Hier sind sie meistens „blau“ –
jedoch selten „randvoll“ ...
*Ich wünschte, Schopenhauer hätte sich daran gehalten …
dann verstünde j e d e r die g e s a m t e Vorrede zur
ersten Auflage seines Werkes „Die Welt als Wille und
Vorstellung“; aber lesen Sie diese Vorrede bitte selbst,
bevor Sie mir Glauben schenken … Ich kann noch
nicht mal darüber lachen … obwohl „der Meister"
eingangs schreibt: „Wie dieses Buch zu lesen sei, um
möglicherweise(!!!!!) verstanden werden zu können, habe ich ...“