Im Glockenturm brennt nachts das Licht,
des Glöckners Geist wird munter,
schreibt wieder „Liebesleidgedicht“
und viele Zeilen drunter.
Oft saß er reimend schon im Turm
am Stuhl der Bronzeglocken,
hub an selbst noch bei Hagelsturm
sich Verse zu entlocken.
Dann klagte er, gedachte der
einstmals verlornen Liebe,
Erinnerung entfachte er,
sein Herz, wie war es trübe!
Und morgens dann um kurz vor acht -
worauf der Spuk sich freute -
da folgte jeder Lyriknacht
ein schaurig-schön Geläute ...
vcj
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