„He, blaue Nacht, weshalb rennst du so trunken
Im tristenTotenhemd durch alle Straßen hier im Ort?“ –
„Der Wahn ist kurz, mein Kind, die Reu ist lang …
Ich ließ den heiß geliebten Tag ziehn; er ist fort.“
Müd ist der Sturm, hat sich zur Ruh gelegt;
Das Wasserglas ist froh – und gänzlich leer …
Ein Hahn, geschlachtet für den Valentin, schrie
Heute Morgen ohne Kopf: Er schafft, o, Drama,
Nur noch „Ki(c)ker...“; das „iki“ bringt er nimmermehr.
Des Nachts stillt unser träges Blut Angst, Sorge, Wille, und
Das vom Wein Beseelter rauscht wie in Muscheln das Meer.
Des Nachts schleichst du heimlich an Bord, verlässt sie,
Gehst fort ohne ein Wort, scheinbar erleichtert, und in aller
Stille. Doch bald schon macht die Reue dir das Leben schwer.
Wenn mich der Himmel träumen lässt, mein Lieb,
Bin ich mit Leib und Seel nur noch bei Dir.
Die Erde, unser bestes Stück, schickt Schnee
Und Zeit und Sonnenschein als liebes Echo mir.
Oft ruft dich deine eigene Stimme, dein Herz jedoch hat
anderswo zu tun, du lebst modern und hörst nicht hin.
Du lebst modern … Und das macht scheinbar Sinn.
Doch manchmal wunderst du dich, fragst: Warum …?
Woran mag es wohl liegen, dass ich selten fröhlich bin.
Ach, letzte Nacht, darin ich selig lang gewacht,
An Kuttel Daddeldu und Achim Ringelnatz gedacht,
Paar Verse nebenher gemacht, dabei von dir geträumt
Und insgesamt wohl vier, fünf Stunden Schlaf versäumt.
Das Wasserglas, das ihr gleich seht im Bild,
Ist, meine Lieben, beim „Verzerren“ mir zum
Pipi-Topf aus alter Zeit am End geraten.
Doch wenn wir ehrlich sind: Ähnelt so manche
Schnöde Schaufel, die gezeichnet ward, nicht
Oft auch einem edlen Spaten ...?