Es sprach ein Baum zum andern:
„Wie schad‘, wir können nicht wandern.
Wir stehen stur am selben Ort -
dabei wünscht‘ ich mich von hier fort!
Dahinten nämlich, bei dem Teiche,
wächst eine richtig schmucke Eiche!
Mit der würd‘ ich – wie wär‘ das schön –
gern stundenlang spazieren gehen!“
„Ja“, sprach der angesprochene Baum,
„das ist ein wunderbarer Traum!
Nur, wird dir schon bei Sturmwind schlecht
- beim Wandern sicherlich erst recht!“
Der Erste stimmte seufzend zu
- dann war für Jahre wieder Ruh.
Ausgeträumt
von Corinna Herntier
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- Gedichtform und Thema: Lustige Gedichte, Naturgedichte
Kommentare
Wieder einmal wunderbare Zeilen,liebe Corinna.Wenn ich mir vorstelle mir würden bei meinem Spaziergang wandernde Bäume begegnen....
Liebe Grüße,
Angélique
Diese Idee, sie scheint grandios:
Von Wurzeln reißt jäh Baum sich los...
(Für Hunde wäre es nicht leicht -
Wenn fliehend jeder Baum entweicht!)
LG Axel
... und stell' dir mal die Gärtner vor,
vom Garten gäbs nur noch das Tor!
Dies ist allerliebst geschrieben liebe Cori! LG!