Als Robespierre, der Volkstyrann,
sich machte auf dem letzten Gang
zum Henkerskarren ohne Gnaden,
auf diesen schließlich aufgeladen -
vom Volk verachtet und besiegt -
ins Auge ein Insekt ihm fliegt.
Da dieses - auf's Gefühl bezogen -
sehr lästig war und ungezogen,
war es verständlich, dass am Lid
des Augs ins Reiben er geriet.
Doch auch als letzteres er rollte,
das Tier sich nicht empfehlen wollte.
So blieb bis untern scharfen Stahl
ihm das Kerbtier eine Qual.
Man sagt, es hatt’ so kommen sollen:
erst ließ man den verhassten Tropf
das Auge noch ein Weilchen rollen
und dann - zum Abschluss - seinen Kopf.
Die Sympathien längst verscherzt,
der Schrecken endlich ausgemerzt,
so war für Maximilien
zu schlechter Letzt „parti le train“!
Lebendig kam er nicht davon,
der schlimme Max. Die Fliege schon.
*
P.S.: Ein abschließender Kommentar
« Si dans ton œil pendant bien d'heures
te fâche une bête,
la guillotine prend ta douleur
en te prenant la tête. »
Frei übersetzt:
« Neckt stundenlang im Aug’ dich so
ein Tierlein unverdrossen,
dann hat das Teil des Herrn Guillo-
tin dies rasch abgeschlossen. »
(Dantons Geist,
leicht ironisierend,
nicht ganz ohne ein wenig
Zyn & Häm)
vcj
Kommentare
Das ist frisch und heiter. Gern gelesen. LG magnus