oder: In dem Nuhe liegt die Kraft
Gerade jetzt, unvermittelt, man nennt es „im Nu“,
öffnen sich meine Augen, die zuvor noch zu.
So erblick‘ ich die Dinge der Gegenwart,
die bis nun meines Einblicks geduldig geharrt.
Nu erblick‘ mittels Augenkraft ich augenblicklich,
was gut und gern weit übersichtlich-erquicklich,
da die Augen im Nu dem - durch optisches Können -
durch sie Schauenden viel Panoramisches gönnen.
Beschließ‘ ich zu schließen in späterem Nu
den optischen Schließmuskel wiederum zu,
so schießt in mein inneres Auge wie wild,
was im Nu ich zuvor sah - als geistiges Bild.
Und innert verschiedentlich dauernder Weilen
muss Aufmerksamkeiten ein Nu für sich teilen:
die des offenen, weiten historischen Blicks
und jene, wo’s heißt: „So, nu sehe ich nix.“
Drum gilt nu auch hier – wie in jeglicher Phase,
poetisch erprobt – die philosophische Phrase:
„Jeden Nu deckt –gleich ob alt oder noch älter – zu
ein je jäh sichtbar werdender neuerer Nu.“
*
So. Und war lernen wir daraus?
"Über jeglichem Alt-Nu sich neulichst entfaltet
ein Neu-Nu, wenn plötzlich der Alt-Nu veraltet."
(Altnuistisches Neonugat)
*
Und nu noch, zum entspannten Finale:
DAS LIED IM, VOM UND ZUM NU
Und bist du, Nu,
gerad‘ nu
geradezu noch so schön,
du musst gehn, Nu!
du wirst sehn, Nu,
ja, o Nu, du wirst sehn:
geh nu, Nu, nu geh schon,
denn gehen musst du,
kein Nu, Nu, nu glaub’s, du,
bleibt ewig bestehn!
*
PS:
Nu wissen wir’s aber!
vcj