Fahne der Angst

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von Marie Mehrfeld

solange Fenster und Türen
vernagelt sind, staut sich die
Glut, hirnrissig, aufgeweicht,
Sprachfluss geistlos verknotet,
versiegelt, betrübt verstummt,

bis oben verdrahtet, Worte
der Lust stecken geblieben,
im Hals, kehlkopfwärts sind
alle müden Silben verhungert,
hast Du das Lieben verloren,

dass es die Hitze ist, sagst Du,
wer glaubt das, ich nicht, sollst
die schwarze Fahne der Angst
einholen, ohne zu salutieren,
lass grüne Flaggen flattern

in Deinen Augen im heißen
Sommerwind und schau den
Bäumen zu, wie sie wachsen,
zweistimmig singen mit Dir
will ich, wie damals, musst es

nur wollen, lass die Faust los,
Finger friedlich auf den Tisch,
und verstummt gezähmt sein
wird die Furcht - durch Dein
wieder geborenes Lächeln

18. August 2018

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