O lichte, weite Ruhe!
Schon wich das Morgenrot,
ich schnüre meine Schuhe,
und ess’ ein Stückchen Brot.
Schon von den Bergeslehnen
die Sonne Strahlen schickt.
Mein Auge voller Sehnen
zum nahen Tale blickt.
Kam übern Pass gegangen,
gestern beim Fall der Nacht,
nur hoffend voll Verlangen,
dass heut‘ Dein Mund mir lacht.
Bald eil‘ mit festem Schritte
froh ich dem Talgrund zu.
Ich weiß, dort in der Mitte
wartest, o Liebste, Du!
Ich werd‘ ein Herz mir fassen,
mich zwingt der Liebe Band:
Dein Vater mög’ mir lassen
mit Segen Deine Hand!
Geschrieben am 19. Februar 2018