Im Grase liegend bemerke ich,
es geht schon fast auf zehn,
die Wolken, sie verdüstern sich,
ich sollt´ wohl besser geh´n.
Da kommt mit einemmal heran
ein winzig kleines Mägdelein.
Es zieht mich sanft in seinen Bann,
kredenzt im Kelch mir Honigwein.
Der Krug so winzig, schwer zu seh´n
(Der Inhalt: Kaum ein Tropfen Blut),
so auch die Zwergin, wunderschön,
doch nicht größer als ein Fingerhut.
Trugbild, Traumbild, Schabernack?
Ich gebe vor, den Wein zu trinken,
da kommt hinzu ein Zwerg im Frack:
Und lässt ein Goldkorn hell erblinken.
Es zu tragen braucht all seine Kraft.
Der Winzling hebt das Korn empor -
und piepst mit größter Leidenschaft:
„Jetzt bist du reich!“ ins linke Ohr!
„Weil du glaubst, kannst du uns sehen!
Uns gab´s schon immer auf der Welt,
Wunder gibt´s, und sie geschehen:
Du hast für immer nun viel Geld!“
Ich nehm´ das Mikro-Körnchen an,
bedanke mich fast überschwänglich.
Darob verschwinden Maid und Mann,
doch alles Glück ist leicht vergänglich.
Es wolkenbrüchelt, donnert, blitzt -
das Korn vom Daumen: weggespült.
Die Natur hat´s Heinzel-Gold stibitzt,
ein 3-Sekunden-Milliardär - gefühlt...
Nun, daraus zog ich diese Lehre:
Ein Körnchen Gold, für uns nicht viel,
doch für Kabouters, habe die Ehre,
ein höchst erstrebenswertes Ziel!