Kleine Eichel

Bild von Picolo
Bibliothek

Eine Eichel liegt am Wegesrand,
so klein mit Hut, passt in die Hand,
ich schau sie an und denke mir,
du kleines Ding, was wird aus dir.

Wirst du am Waldesrand vergehen,
der Wind der Zeit dich dort verwehen,
oder das Wildschwein frißt dich auf,
wäre das dein Lebenslauf?

Nein, du Winzling, komm mit mir,
ich habe etwas vor mit dir,
stecke dich, mit viel Gefühl,
in den Blumentopf, dazu Kalkül.

An meinem Fenster, hell und groß,
hast du's wie in Abrahamens Schoß,
bist nach dem Winter du zu sehen,
werd ich mit dir nach draußen gehen

und pflanze dich in gute Erde,
dass aus dir mal etwas werde,
kleine Eichel, hab nur Mut,
glaube mir, du hast es gut.

Wenn du dann einmal groß und stark,
lang nach meinem letzten Tag,
werd ich mit den Winden wehen
und nach meinem Früchtchen sehen …

Mehr von Michael Dahm lesen

Interne Verweise

Kommentare

23. Feb 2017

Das Gedicht ist wirklich schön und anrührend, Micha.

LG Annelie

24. Feb 2017

Danke schön Annelie,
es ist schon etwas älter...

LG Micha

24. Feb 2017

Genau wie ich, Micha. Deshalb ist es auch so schön (hah!)!

Liebe Grüße
Annelie

24. Feb 2017

Da ist viel Witz drin!

LG Alf

24. Feb 2017

Für irgend Jemand muss ich ja auch gut sein Alf ;-)

LG Micha