das Liebesgeflüster hinter sich wiegenden jungen Büschen,
das stille Nicken der Märzenglöckchen verweht, der Lobes-
gesang und das jubelnde Singen verstummt, und auch der
schmetterlingsleichte Klang des zarten Frühlingsgeläuts in
hohen leeren Räumen verhallt, nur jenes Rauschen im Kopf
schäumt unverdrossen schrille Töne, überschwemmt mich
mit seinen Wellen, die gefüllt sind mit Mikroplastikteilchen,
nicht wieder den holden Frühling besingen in gedroschenen
Silben und Weisen, denn diese blutigen Risse, die wir in die
blassen reinen Himmel der Morgenfrühe geschlagen haben
mit unseren Kriegen, mit unserem Neiden und dem Hassen,
sie fallen auf mich und verbrennen mein Herz, hier sitze ich
mit gefalteten Händen und bitte vergebens, und die wachen
Gedanken, sie bilden lange Schlangen vor geschlossenen
Kassen der falschen Hoffnung, der zu oft gesagten Formeln,
des unterlassenen Handelns, verzweigen sich ineinander und
wollen mich in Scheinwelten der Suche nach Frieden tragen,
ich wehre mich murrend, denn wir haben das Teilen verlernt,
wir haben, ich habe versagt und suche vergebens nach einem
versöhnlichen Ende, während mir die rasenden Sekunden des
Lebens unwiederbringlich in den ermüdeten Fingern zerrinnen
Kommentare
Das blaue Band wird nicht verboten!
(Doch trägt es heute manchen Knoten ...)
LG Axel
Auch ich lobe das blaue Band, unbedingt,
selbst, wenn es mir manchmal in Moll erklingt …
LG und Dank Marie
Wunderschöne Zeilen, liebe Marie:
tiefgründig und berührend
bildstark und entführend
wortgewaltig und verführend
Wunderbar!
Liebe Grüße
Ella
Ich danke Dir, Ella, Dein Lob freut mich sehr;
das Jubeln, es fällt mir halt manchmal - schwer …
liebe Grüße zu Dir zurück - Marie
Ein hervorragender und etwas resignierender Text.
Aber dafür gibt es auch triftige Gründe.
Herzliche Grüße aus einem sich frühlingshaft zeigenden Teil des Nordens
Willi
Die Zeit läuft davon, nicht nur dir, auch mir:
Für Hoffnung und mehr Menschlichkeit, gäb ich manches dafür …
Sei lieb gegrüßt, Marie
Soléa