Fragen nach Farben, Formen, nach Klarheit und Wahrheit, nach dem Sinn des Lebens, nach dem eigenen Glück begleiten ihn, seit er sich seiner selbst bewusst ist. Erkennen will er, was ist, wer er ist, will sich lösen von Vorgedachtem, von Befohlenen, Leben neu fühlen und seinen, den einzig richtigen Pfad finden. Sein Grübeln ist unermüdlich und von Irrungen und Wirrungen begleitet. So lange er atmen, denken kann, wird er hoffend ergründen wollen, was sich hinter Fassaden verbirgt, wird den rechten Weg suchen und doch nirgendwo ankommen, weil er das große Ganze nicht sieht. Wird er je aufhören zu suchen und begreifen, dass wir viele kleine Wege im Leben zu gehen haben und das Ende des einen der Beginn eines neuen Wegs ist? Dass der Weg an sich das Ziel ist?
Der große Goethe bringt es auf den Punkt: „O glücklich, wer noch hoffen kann, aus diesem Meer des Irrtums aufzutauchen! Was man nicht weiß, das eben brauchte man, und was man weiß, kann man nicht brauchen.“ (Faust 1, Vor dem Tor)
Lebenssinn
von Marie Mehrfeld
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