ausgestreckt unter hellgrüner Zudecke, halsfern, bald ist Nacht, satt bin ich, müde, noch steh’n Endlosschleifen nörgelnden Bittens um mehr
in Fünfergruppen Spalier, verborgene Wünsche räkeln sich wie unterirdischer Giersch wohlig regenbogengefärbt in Magengrube und Halskuhlen,
Riesenraben picken nickend krächzend letzte Körner von nur blässlich vorhandenen leise stöhnenden verbrannten Stoppelfeldern,
halbträumend wandern schwarzbauchige Wolken über Stirnfurchen, Hand flach auf dem Bauch, Versuch der sanften Gelöstheit,
das Fließen des Atmens noch zwanghaft, Augen wollen gesättigt vom Lärm des Tags im Streichelsamt des Dunkels versinken,
das kommt, doch aufsässige Kopfgeräusche sägen über gezogene Grenzen hinaus, trink nicht zu viel,
und auch vor den Gefahren des Glutamats wurde wieder gewarnt, ferne Flugzeuggeräusche nisten sich ein in meinem Neokortex,
als wären sie dort daheim, zersägen Bedenken in Splitter und spucken sie in mein aufsässiges Blut, das sie wiegt, bis sie aufhören, zu stechen,
Vergangenes dröhnt und summt, teils lieblich, gedachte Gefühle versuchen vergeblich, im Nebel nach Fakten zu greifen,
so unabgetakelt gleite ich schwebend in das Ungewisse, das auch das Nichts sein könnte oder der Tod, das Ende oder der Anfang
Kommentare
Danke, liebe Marie, für dieses wirklich gute Gedicht. Müd ist man und doch - geht einem so viel noch durch den Kopf vor dem Einschlafen, paar Gedanken schrecken noch auf. Manchmal bin ich todmüde und möchte einschlafen, bin aber plötzlich hellwach, obwohl ich bereits im Nichts, im Ungewissen halb versunken war.
Liebe Grüße,
Annelie
Ja, das mit Einschlafen ist ein Krux, da hilft nur ganz bewusstes Abschalten und vielleicht Meditieren, das bekommt aber auch nur selten hin, danke, Annelie, und liebe Grüße zu Dir -
Marie
das ist bewundernswerte Poesie
liebe Marie
ulli
darüber freue ich mich, lieber Ulli
Marie
Zur Nacht genau das richtige eindrücklich wie unfassbare Gedicht!
...
Welch marternde Momente mattsaumseliger Müdigkeit zum abgeweideten Ende des Abends
Sie fanden dich unter der grünseidenen moosweichwärmenden Decke
– oh mögen sie sich verstecken, die Biester die mückengeflügelten
fiesen Gedanken verschwinden in Tiefen eingehauchter Kopfkissenluft
zu erfrischenden Träumen gerinnen - den Schönen erinnerter Glanzränder
der ansonsten im Trüben des immer Wieder sich neigender Tage
jenseits der Schwärzesten aller Tiefen
Ruhigangenehme Nächte wünsche ich - LG Yvonne
Der Dir eigene Sprachduktus ist unvergleichbar, ich bin nicht fähig, auf ähnlicher Ebene zu antworten, deshalb einfach - danke, danke Yvonne
LG Marie
Todmüd ins Bett, dann kommen die Gedanken, Geräusche und Gedöns, das bei Tage keine Geltung hätte... Und die Uhr beißt jeder Minute den Kopf ab.
Klasse hast du es beschrieben, Marie.
Stimmt. Besonders dann, wenn man am nächsten Morgen früh raus muss ...
LG Marie
Todmüd ins Bett, dann kommen die Gedanken, Geräusche und Gedöns, das bei Tage keine Geltung hätte... Und die Uhr beißt jeder Minute den Kopf ab.
Klasse hast du es beschrieben, Marie.
Und erst der Morgen, bringt an den Tag, was aus Nacht und Schlaf geworden ist …
Hab dich voll und ganz begleitet, Marie, durch deine nächtliche Ruhe.
Liebe Grüße
Soléa