seh ich noch manchmal vor mir:
der Mono-Ton der Häuschen links und rechts mit
aufgeplatzter Haut und eingefallenen Augen im Spiegelbild
der Pfützen, die die Straße längst unter
sich aufgeteilt hatten.
Dort quetschte sich der Zug hindurch, an Rädern
jeder Größe, Tiere, Stiefel … Stiefel (alle gleich
verdreckt), vorbei am Konsum, der verqualmten Schenke
(voller Stiefel) und in der Nase kämpften Schwein und Schweiß
mit LPG-Benzin um ihre Vorherrschaft.
Wir lachten über die vom Dorf; wir aus der Stadt waren
doch viel fortgeschrittener und gewannen stets
mit Zehn zu Null.
Wie es die Zeit ent-wickelte!
Nun spiegelt sich auf dem Asphalt die
Mittelklasse, hochglanzpoliert, und mit Solardach
sind die Häuschen heute so behaglich, dass
sie keiner mehr verlässt. Selbst Kinder nicht.
Die Schenke trägt jetzt einen kaiserlichen Namen.
Auf ihrer schattigen Terrasse aalen sich
ein Köter und ein Spatz. Sogar der Handel
hat sich raus-gemacht: ein Schild verkündet
„Spargel hier“. Drei weitere
ebenso.
Zwei Skelette auf dem alten Bolzplatz versichern:
dieses Dorf verliert kein Fußballspiel!
Überhaupt ist es der Stadt voraus.
Richtung Berlin. Um drei Kilometer.