Der Kieselstein

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von Hans Werner

Der Kieselstein

Die Zeit ist’s nicht, die stille steht,
es bist nur du allein.
Wie’s mit dir auf- und niedergeht,
ereignet sich im Sein.

Du liegst in deines Lebens Fluss
schwer wie ein Kieselstein,
und wetzend es dich reiben muss,
die Reibung macht dich fein.

Nach langer Zeit versiegt der Strom,
nun kommst auch du ans Licht,
du schaust des Himmels hohen Dom,
dann stehst du vor Gericht.

Du blickst dich um und sagst beklommen:
Ich war nur immer da.
Kann nichts dafür, wie’s mir gekommen,
weiß nicht, wie’s mir geschah.

Und Gott neigt gnädig sich dir hin
und sagt: ich hab dich lieb.
Denn alles hat wohl seinen Sinn,
was dich im Leben trieb.

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