Eine deutsche Familie von vielen
- zwei Mädchen, Mann und Frau -
wanderten durch Europa
im Krieg neunzehnhundertvierzig
bis neunzehnhundertfünfundvierzig:
Von Mihaileni in Rumänien
nach Mallersdorf in Bayern
(wo ein Mädchen ward geboren),
Regensburg und Straubing
(wo ein Bübchen wurd geboren),
dann Majdan Maly, Polen,
Psary Maly, Polen
(wo ein Mädchen ward geboren).
Sie hatten Bleiben doch keine Heimstatt.
Januar neunzehnhundertfünfundvierzig:
Hitler, Deutschlands Führer,
verliert das Land der Polen.
Die Russen straften Polen
und beide alle Deutschen.
Millionen damals starben.
Die Familie - wo ist der Vater? -
durchlebte das Grauen, das Sterben,
weil Menschen halfen Menschen:
fünf Kinder, ihrer Mutter!
Nach Monaten waren sie wieder
dort wo sie bereits einmal waren:
in Bayern, bei freundlichen Bauern.
Der Krieg war endlich zu Ende,
der Vater bei der Familie.
Der Bub, war fünf und glücklich
beim Bauer, den Kühen und Wiesen.
Der Bub, dann acht, unglücklich:
Er kam in ein rheinisches "Dorf",
in eine fast fertige Wohnung
und spielte in kalten Ruinen.
**
Das Leben ihn schickte auf Reisen,
auf einer die Liebe er fand.
Das Leben will gern er liebpreisen
und mit ihm das andere Land.
Der "Bub" wurde alt und noch älter,
und denkt: "Europa den Krieg nicht liebt."
D'rum oft sich die Hoffnung gern fällt er:
"Nie wieder Krieg das Leben uns gibt."
Doch plötzlich, er ist schon fast achtzig -
die kindliche Hoffnung zerbricht:
Ein russischer Führer erlaubt sich
ein Land zu zerstören - warum?
Das Land ist ein harmloser Nachbar,
der sich zu Europa bloß zählt.
Europa doch zeigt sich fast machtlos,
der russische Führer hat Waffen,
die nicht jedes Europa-Land hat.
Am Ende könnt alles zerstört sein,
nicht nur das Leben allein -
auch jedes hier lebendes Sein.
(Nach dem Befehl des russischen Präsidenten Wladimir Putin, begann die Invasion der Ukraine am Morgen des 24. Februar 2022.)