Noch eben warst du Brise, warmer Regen,
der zu mir heimwärts zieht, von Süden her.
Du senkst den Blick. Mit einem Wimpernschlag
nimmt die Unsterbliche von dir Besitz,
bezwingt und fesselt mich mit bloßen Augen,
flüstert dir Zeichen auf die weiße Stirn.
Gebannt von der Tiara hinter ihr
werde ich Tier: zum Ritual bereit.
Ich folge der geheimnisvollen Formel,
die dumpf aus jeder deiner Poren steigt.
Ein süßer Odem saugt mit Vehemenz
aus mir den letzten Rest an Contenance.
Sie hält mich hilflos zitternd in der Schwebe
und treibt mich mit Visionen in den Wahn.
Mein Fleisch zerreißt in diesen, wenn du mir
die Lippen schleifst am rosa Futteral.
Und dann entschwindet sie mit deinem Lächeln:
„Kann ich noch irgendetwas für Sie tun?“
Und alles in mir bricht und fällt und fleht:
Gewiss! Ich will nicht mehr als tausend Tode.
Kommentare
Da zeigt sich wahre Könneschaft.
Brutal, ehrlich, herrlich (haha)
Bleib gesund zu jeder Stund !
HG Olaf
Hallo Olaf
Was wäre das Leben ohne solche Zauberinnen?
Ein dumpfer Mief, ganz ohne Zen und aber ...
LG
Dirk
Ja, so manchem Zauber verfällt man gerne, und bei tausend Tode, gibts (genug?) Gelegenheit.
Liebe Grüße
Soléa
Hallo Soléa
Tausend-und-einen, und noch einen und ...
oder auch:
des Dichters Schaum vom Apfelbaum ... :)
Dankend lieben Gruß
Dirk