Die Sonne –
Trost spendend mit ihrem Licht –
Anteilnahme blitzt durch dunkle Wolken
und Tränen fließen, nicht nur über mein Gesicht,
die ein mitfühlender Herbstwind behutsam wegwischt.
Die Marseillaise, flehend – im Chor gesungen,
im Einklang, als gäbe es kein Morgen mehr –
Herzen, blutend, ich blicke verhalten,
seh die Anderen – ergriffen vor Schmerz.
Erschüttert – gefühlt dem Tode nahe,
wehen meine Gedanken zur Fahne hin,
„wie kann man es wagen“ und wir nicht verzagen –
wo auch ich ein Teil von ihr geworden bin.
Am Montag, dem 02.11.2020, wurde um 11 Uhr in Frankreich an allen Schulen eine Schweigeminute zum Gedenken an den Lehrer Samuel Paty abgehalten. Mein Gedicht erzählt die Empfindungen einer angehenden Lehrerin, die nicht nur zutiefst betroffen ist, sondern auch in Zukunft weiterhin die Aufgabe hat, Meinungsfreiheit, Demokratie und Werte zu vermitteln und zugleich spürt, wie dünn das Eis sein kann, auf dem sie und ihre Kollegen/innen sich doch bewegen.
Kommentare
Später darf man nicht mehr schweigen -
Sondern muss stark Flagge zeigen!
LG Axel
Und um die zu zeigen braucht es viele –
und das auf der ganzen Linie …
Liebe Grüße
Soléa
Wer den Text der Marseillaise einmal gelesen hat, lernt eine
brutale Ausdrucksweise besonderer Art kennen.
Unabhängig davon: Flagge zeigen - ist wichtiger denn je.
HG Olaf
Ja, die Marseillaise ist kein Kinderlied, ursprünglich ein Kriegslied, geschrieben in der Nacht zum 26. April 1792 und am 14. Juli 1795 per Dekret zum „französischen Nationalgesang“ ernannt. Auf www.grin.com gibt es eine kurze Inhaltsangabe und Zusammenfassung der Strophen die lautet:
Im Text der Marseillaise werden die Tyrannen und gemeinen Despoten angeklagt, die danach streben, Frankreich in die alte Sklaverei zurückzuführen, und ebenso die Aristokratie, die Emigranten, diese Bande von Sklaven und Verrätern, diese blutigen Frevler und diese Komplizen von Bouillé[5]. Die heilige Liebe zum Vaterland wird gepriesen und zu seiner Verteidigung aufgerufen („Hört ihr die wilden Soldaten brüllen im Lande...“[6] ); dies ist das Vaterland, wie es seit 1789 im Kampf gegen die Aristokratie und den Feudalismus entstand.
Zu vergleichen ist die französische mit der deutschen Hymen absolut nicht, genauso wenig, wie die Mentalität der Menschen im jeweiligen Land. Die Franzosen waren/sind ein revolutionäres Volk, von daher rührt der Inhalt des Liedes. Und ja, Flagge zeigen ist wichtiger denn je und das überall!
Liebe Grüße
Soléa
Ja, Flagge zeigen -
wie wichtig das jetzt wäre...
Liebe Grüße
Alf
Vielleicht kommt was ins Rollen, irgendwann kann man sich vor angemessenen Reaktionen nicht mehr drücken.
Liebe Grüße
Soléa
Das Grauen derzeit überall liebe Soléa so auch nunmehr in meinem geliebten Wien....
Unendliche Traurigkeit gepaart mit Hilflosigkeit vor der anscheinenden Macht der Instrumentalisierten!
Liebe Grüße zu dir,
Uschi
Das Übel greift um sich, liebe Uschi, wenn nichts unternommen wird, ist jedes Land mehr oder weniger von terroristischen Anschlägen mal betroffen. Es gärt schon länger, aber bevor sich nichts summiert, wird schleifen gelassen. Vielleicht rückt die (EU) Welt mal etwas enger zusammen und stellt sich der Situation, ich denke, es gäbe Zeit!
Sei lieb gegrüßt
Soléa
Erschütterung, viellt ein zu schwaches Wort, denn welche Worte können das Ausmaß dieser barbarischen Untat gegen einen Menschen beschreiben... durch die Nationalhymne und deren geschichtl.Verwurzelung erwachsen auch aus diesem unsagbar dunklem und beklagenswerten Moment Hoffnung, Kampfbereitschaft zum Schutz der menschlichen Werte. Ein zutiefst berührendes Gedicht.Lb.Grüsse schickt Dir Ingeborg
Liebe Ingeborg deine Worte können es für mich nicht besser ausdrücken! Es gibt eine auferlegte Fahnentreue und eine, die das Volk untereinander zusammen hält, in Zeiten wo es wichtig wird. Es muss sich nur dafür sensibilisieren und sich weitgehend einig sein.
Sei herzlich in den Abend gegrüßt
Soléa