Die Sonne –
Trost spendend mit ihrem Licht –
Anteilnahme blitzt durch dunkle Wolken
und Tränen fließen, nicht nur über mein Gesicht,
die ein mitfühlender Herbstwind behutsam wegwischt.
Die Marseillaise, flehend – im Chor gesungen,
im Einklang, als gäbe es kein Morgen mehr –
Herzen, blutend, ich blicke verhalten,
seh die Anderen – ergriffen vor Schmerz.
Erschüttert – gefühlt dem Tode nahe,
wehen meine Gedanken zur Fahne hin,
„wie kann man es wagen“ und wir nicht verzagen –
wo auch ich ein Teil von ihr geworden bin.
Am Montag, dem 02.11.2020, wurde um 11 Uhr in Frankreich an allen Schulen eine Schweigeminute zum Gedenken an den Lehrer Samuel Paty abgehalten. Mein Gedicht erzählt die Empfindungen einer angehenden Lehrerin, die nicht nur zutiefst betroffen ist, sondern auch in Zukunft weiterhin die Aufgabe hat, Meinungsfreiheit, Demokratie und Werte zu vermitteln und zugleich spürt, wie dünn das Eis sein kann, auf dem sie und ihre Kollegen/innen sich doch bewegen.