Taktlos

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Taktlos

Und doch dreht sich die Erde noch,
im selben Takt, in gleicher Weise.
- Ich weine leise.
Es hängt ein Zettel an der Wand:
„Wir brauchen neues Klopapier!“
Und zitternd hebt sich meine Hand,
ein Finger streichelt sanft das „Wir“.
Die schnell geschriebene Zeile,
mir so vertraut, so wie dein Haar,
die Zeit steht still für eine Weile,
nichts wird mehr sein, wie es einst war.
Ein weißes Blatt auf rotem Grund,
das „Wir“ schwimmt fort in einer Träne,
du küsstest flüchtig meinen Mund,
erlaube mir, dass ich erwähne:
Und doch dreht sich die Erde noch,
im selben Takt, in gleicher Weise.
- Ich weine leise.

Sommernachtstraum

Ein schöner Tag mit dir neigt sich dem Ende,
in Flammen steht das Firmament,
wie ich es mag, das Streicheln deiner Hände,
wenn sich dein Leib ganz sanft auf meinen senkt.

Wie ich es mag, das Kosen deiner Lippen,
wenn sich dein Atem mit dem meinen mischt,
will zart am Zauberstabe nippen,
bis unsere Lust im Feuertaumel zischt.

Verschlungener Leiber, wildes Treiben,
im Dunkel dieser Sommernacht,
an dir mag gerne ich mich reiben,
bis dass, ein neuer Morgen lacht.

von Astrid Schulzke

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