Ihr Maler in christlichen Ländern
Warum malt ihr mich in langen blauen Gewändern?
Sie behindern mich nur beim Schreiten.
So geh ich durch die großen Gemälde der Zeiten.
Manchmal mit dem Kind,manchmal in der Mitte von Jüngern oder von Frauen,
die alle auf mich schauen,
und in den Blicken die Bitte,
ängstlich, vertrauend, verehrend.
So hab ich die Hände aufgeschlagen,
um ihrer aller Nöte zu tragen
und nie eine Bitte verwehrend.
Sie halten mich alle bloß
zurück, machen mich handlungslos.
Dabei muß ich eilen,
darf nicht eine Sekunde verweilen.
Das Kind, mir heute im Schoß
ist mir morgen entwachsen, entrissen,
entstellt. Wie es so geht, es ist zu spät.
Ich bin immer zu spät!
Sie haben mein pünktliches Kommen
nie wirklich ernsthaft genommen.
Die Jahre vergehn, wie immer vergangen,
Alljährlich seh ich meinen Sohn
am Todeskreuz hangen.
Stigmatisiert wird er ohnegleichen
durch der Welt unseligstes Zeichen.
Seine Marter, ein Maß, dass es heilend ist?
Ein jeder, der sich bekreuzt
im Glauben, verblutet sein Menschsein
in der Bezeichnung als CHRIST.