In ein Gespräch vertieft mit einem chinesischen Dichter, dessen Lyrikband wir zweisprachig in einem Schuber herausgeben, vergesse ich die Zeit und verspäte mich. Die Mitarbeiter erwarten mich bereits ungeduldig. Entschuldigend schaue ich in die Runde – und dann auf die Badewanne mitten im Raum. Wie gern hätte ich jetzt ein Bad genommen! Doch daraus wird nichts. Ein Grafiker redet unablässig in einer Art Geleier vor sich hin. Die Stimmung ändert sich, alle wirken enttäuscht, irgendwie. Dann, etwa nach einer Stunde seit Beginn seiner Klage über die Abhängigkeit von der Arbeit, unterbreche ich ihn. Meine Situation unterscheidet sich wesentlich von seiner. Ich stehe kurz vor dem Lebensende, denke ich erleichtert.
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