Mich trifft ein Bild, als ich an einem Fenster vorübergehe, verlangsamt meinen Schritt. Schneeweiß das Zimmer, das Sofa, der Schrank in der Ecke. Ein Mann, nah vor einem Fernseher, reglos unter Kopfhörern, während das Zimmer, das Sofa, der Schrank, die Wände auf die geschlossenen Fenster in die Dämmerung schauen, und der ins Fernsehen tief Versunkene keinen Blick wirft auf die Straße, mich, den Vorgarten, die Bäume, die Straßenbahn, das Haus gegenüber, keinen Blick auf den Fahrradständer, auf das Blumenbeet, den See an der Straße dort.
Eines Abends, wieder sitzt er, schaut fern, neben ihm blütenweiße Wäsche auf einem Ständer, ein kalkweißer Tisch, ist die Landschaft hinter dem Fenster wie von Reif überzogen.
Stillleben, Kreidezeichnung oder Vexierbild? Was bedeutet es?
Als ich beim nächsten Mal durchs Fenster schaue, verschwimmen Sofa, Tisch und Wände im Weiß. Das Zimmer ist von einer gespenstischen Leere. Ist der Mann ausgegangen oder verblichen?
Einmal komme ich tagsüber vorbei. Die dunklen Scheiben verwehren mir den Einblick. Im Fenster hängen Herzen, weiß und aufgeplustert wie Tauben, mindestens zwei. Sind sie der kalte Kern des Zimmers oder das Herz des Mannes? Auf dem Fensterbrett Krümel Weißbrot.