Gespenstisches – 15 – Das sich selbst drehende Kaleidoskop

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von Alf Glocker

Schwindelerregend dreht sich die Erde durch ihren Erlebnisbereich und der erzeugt dabei durcheinanderpurzelnde Bausteine für ein Bewusstsein ohne Wahlmöglichkeiten. Die Bauteile des Lebenstraums geraten in einer Weise durcheinander, daß wir eine Menge „logischer“ Erklärungen dafür finden können. Wir sind erstaunt!

Das Staunen überflutet jeden einzelnen Watschelgeist, der versucht, in einer Anordnung seltsamer Voraussetzungen mit sich zurechtzukommen. Niemand ist eines Glückes Schmied, das aus den Launen der Epoche kommt, um uns mit Reizen von innen und von außen zu überfluten – jeder möchte irgendwer sein …

Wer er sein möchte, kann er aus den Vorgaben ablesen, die der Hormonhaushalt, oder eine sonstige gesunde oder auch kranke Chemie durch seinen Körper jagt. Das ist bei Männern und Frauen sehr ähnlich, obwohl die Geschlechter sich gegenseitig gerne die volle Verantwortung für alles zuschieben (sofern die Religion das zulässt).

Die Ereignisse purzeln über uns zusammen, aber die Stimmungseruptionen aus dem Körperinnern liefern uns Erklärungen für jede Verhaltensweise, die wir – selbstverständlich völlig zu Recht – an den Tag, wie auch an die Nacht legen. Die Romantik der Unausweichlichkeit führt uns durch urkomische Labyrinthe!

Wir gehen, Hand in Hand, mit dem Teufel, respektive seinen Racheengeln, wie natürlich auch, samt unseren Schutzengeln, direkt an uns vorbei, durch ein Schicksal voller kurioser Begebenheiten, wie eben auch direkt auf unser nicht vorausberechenbares Ende zu, erfahren jedoch auf diesen Pfaden die Höhepunkte des Glücks!

„Seien wir ehrlich!“ Dieser Satz gerät leicht zur Farce, innerhalb eines undurchschaubaren Wirrwarrs an Verstrickungen, die wir uns entweder unwillkürlich selbst bereitet haben (weil wir von Launen besessen waren), oder denen wir, durch unverantwortliche Einflüsse von außen, zum Opfer gefallen sind. Was ist wichtig?

Sollten wir versuchen so neutral wie möglich zu analysieren, was in uns und um uns vor sich geht? Dann würde es für die anderen aussehen, als wollten wir gar nicht am Leben teilnehmen, denn im Falle der Anwendung eines neutralen Denkens müssten wir uns sehr oft aus allem raushalten – oder sollten wir uns gehen lassen?

Dann wären wir, was wir letztendlich immer sind und – aus Mangel an persönlicher Macht – auch immer bleiben werden: Ein Werkzeug der Mächtigen, die wiederum Werkzeuge der Götter (man trage an dieser Stelle einen beliebigen bzw. Lieblingsgott ein) sind. Es darf nur keiner merken was vorgeht, dann schaffen wir alles!

Die Option der Philosophie, des Denkens (nicht des Studierens bereits vorhandener Muster) ist keine Option, wenn man inoffiziell vorhat, zusammen mit der Natur, unterzugehen, weil man haltlos nach ihren Verbreitungsgesetzen handelt! Die absolute Menschlichkeit ist für die meisten unter denen, die sich „Menschen“ nennen, nicht nachvollziehbar!

Warum? Weil es die absolute Menschlichkeit erfordert, Menschen zu schützen, die eine absolute Menschlichkeit auch vorleben möchten. Dafür SCHEINT es jedoch nicht nur erforderlich zu sein, Unmenschen zu vertreiben, sondern eben tatsächlich KONSEQUENT gegen jene vorzugehen, die dem Begriff „Menschlichkeit“ schaden!

An dieser Stelle scheiden sich jedoch die Geister … in Geister und Gespenster. Während die Gespenster, angesichts des Morgenlichts allumfassender Einsicht, kläglich verblassen, ziehen sich die Geister – verfolgt durch Stimmungseruptionen in den Massen – genervt in den Schmollwinkel zurück, von dem sie einen gewissen Schutz erwarten.

Doch die Erde dreht sich schwindelerregend durch den Erlebnisbereich aller Seelen, wobei durcheinanderpurzelnde Bausteine ein Bewusstsein ohne Wahlmöglichkeiten erzeugen. Die Bauteile des Lebenstraums geraten in einer Weise durcheinander, daß wir eine Menge „logischer“ Erklärungen dafür finden können. Wir sind erstaunt!

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