War es nicht an der Zeit für eine schöne Reise? Kurzentschlossen
stieg ich in die U-Bahn und lenkte den Zug durch den Tunnel hinaus
auf die Straße, über die Kreuzung, bog an der nächsten Ecke nach
links ab und fuhr auf geradem Weg weiter in den Iran. Es wurde
immer heißer. 44 °C, das hatte ich nicht erwartet. Die Gegend war
mit Geröll übersät. Also beschloss ich, einfach weiter nach Indien zu
fahren. An einer Bahnstation hielt ich und füllte meinen Wasservorrat
auf. Ich wollte gerade losfahren, da hüpfte etwas Orangenes über den
Bahnsteig. Ich kniff die Augen zusammen, um genauer zu sehen. Es war
ein Mädchen im Sari. Und als das Mädchen am Fenster vorbei hopste.
winkte es mir fröhlich zu, und ich winkte zurück. Sie lud mich ein und wir
fuhren zu ihr. Dort, in ihrem Haus, war das pralle Leben und ich wurde
herzlich empfangen.
Jeden Tag die gleiche Linie
von Monika Jarju
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Veröffentlicht / Quelle:
Kiwi Kerne. Mikrotexte
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Interne Verweise
- Autorin/Autor: Monika Jarju
- Prosa von Monika Jarju
- Prosakategorie und Thema: Experimentelles / Sonderfälle
Kommentare
Da muss Dir recht heiß gewesen sein in der U-Bahn, die Du bis nach Indien gelenkt hast, liebe Monika.
Wie gut, dass dieser kleine Sari aufgetaucht ist und Dir eine Pause verschafft hat.
Liebe Grüße,
Annelie
Ja, wo man sich nicht so alles herumtreibt,
frischen Gruß! Monika
Danke, liebe Sabrina, Dir ein schönes pralles Wochenende!
Monika