Der Fluss teilt das Bild in der Mitte bis zur golden aufgehenden Sonne am Horizont.
Zwei zurückgelassene leere Kähne im Wasser, die Bäume an den Uferseiten sind
von geschmeidiger Statur, tragen sichtlich bewegt traumblaue Trikots; rechts im Bild
die junge Braut im langen weißen Hochzeitskleid visiert das gegenüberliegende Ufer
an als blickte sie in einen Traum, der von Vergangenheit bewohnt wird, wie in eine
Vertrautheit. Irgendetwas ist zu sehen. Erwartungsvoll steht sie da, schmal die Taille,
ihr Rücken kerzengerade, die Arme leicht geöffnet, das Rosenbukett in Händen, ihr
zarter rosiger Teint, so blickt sie in ihren Traum hinüber – unergründlich das Drüben.
Nicht mal ein FährMANN ist da, kein Trost, nur die beiden blauverzauberten Baumprinzen
im vollen Wiesengrün und das unaufhörlich unhörbar spielende Waldorchester.
Brautufer
von Monika Jarju
Prosa in Kategorie:
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