Mit einem Zeitmesser zerteile ich das Universum in kleine, leicht verdauliche Stücke und nehme es mir zur Brust (am besten nichts gewusst!). Dabei wird mir umgehend klar, daß ich auch immer wieder davon (von der Zeit) betroffen bin, auch wenn ich keinen Messer habe … denn das Universum misst sich selbst! Und es teilt uns dahingehend ein, daß wir an bestimmten Orten mittmessen dürfen …
Ich selbst sitze gerade auf dem Sekundenzeiger und nehme bei jedem Ruck ein anderes Universum wahr … niemand scheint sich dessen so richtig bewusst zu sein. Zwischen den Rucken ist jeweils die Ewigkeit! Doch die wird vom „Sich-bewusst-Sein“ überdeckt, obwohl das auch nur eine Metapher ist, denn wir kennen uns nicht, wir wissen nicht, wer wir sind, woher wir kommen und wohin wir zu gehen haben …
wenn das Messer der Zeit aufgehört hat, uns mundgerechte Stückchen abzuschneiden, aus dem Vorrat des Universums, das jeden Augenblick ein neues ist: Jeder Augenblick ist das Tor zu einem anderen Augenblick, keiner lässt sich festhalten, denn die Ewigkeit zwischen den Augenblicken ist die einzige, wahrhaftige „Realität“ der Welt … oder auch nicht, denn nur im Wechselspiel der Gewalten entsteht …
ein Gesamtbild, das, in unendlichen Facetten, die Seele des Kosmos ausdrückt und somit auch jeden Einzelnen von uns, der wiederum ein eigenes Universum ist, in das man nicht eindringen kann – auch wenn man gelegentlich diesen Eindruck haben mag. Sogar die vielgerühmte „Liebe“ ist kein Mittel, um von Universum zu Universum zu springen. Sie verbindet, indem sie die Annäherung fleischlich ermöglicht …
um ein weiteres Universum zu gebären – eines, in dem sich völlig neue Welten anschicken, erlebt zu werden. Die Uhren zeigen dabei etwas an, das man in etwa als den „Wasserstand“ des Reservoirs bezeichnen kann, der im jeweiligen Fass, oder Glas, oder wie man es bezeichnen will, noch vorrätig ist. Ab der ersten Sekunde beginnt es auszulaufen, denn das ist der Sinn: eine materielle Bewegung im Bereich des Lichts …
dessen Geschwindigkeit das Maß aller Betrachtungen darstellt. Denn wo kein Licht ist, gibt es nichts zu betrachten. Völlige Dunkelheit ist eine Illusion – auch sie wird durch das Licht ermöglicht, das uns mit der Geschwindigkeit von 300 000 km pro Sekunde begegnet. Wir selbst aber entfernen uns mit einem Vielfachen der Lichtgeschwindigkeit vom übernächsten Horizont unsrer Betrachtungen, jenem „Ereignishorizont“ …
der alles einschließt, was wir mit unseren Sinnen betrachten dürfen. Mit unserer Phantasie aber sehen wir darüber hinaus – manchmal sogar in eine Welt hinter dem Schwarzen Loch (auch eine Form des Ereignishorizonts). Dort begegnen wir unseren Wurzeln, deren Gesichter auch zwischen den Augenblicken erfahrbar sind, sofern unsere inneren Ohren und unsere inneren Augen bereit sind, mehr wahrzunehmen …
als uns von der bloßen Fleischlichkeit her erlaubt ist! Deshalb hüte dich, Mensch, nein Geist, vor dem Glauben, einem Zustand, der alles ausschließt, was du nicht sehen, nicht hören, nicht erkennen sollst („Sorge dich nicht, lebe“)! Das Universum ist größer als es ein Prophet in der Lage ist zu verkünden. Was er verkünden kann, das sind vorgekaute Stücke für Kleingeister, die gerne in ihrer unwissenden Umnachtung verbleiben …
um nicht die Nerven zu verlieren, wenn sie mit einem Zeitmesser, in mundgerechte Stückchen zerteilt und vom Dasein aufgefressen werden. Sie sind das Fundament des Fleisches, immer verliebt, aber quasi im Wachkoma ihrer Unzulänglichkeit gefangen, die jedoch (leider) auch durch grausame Macht und vermessene Willkür Ausdruck finden kann! Sie bedeuten mir nichts, denn ich messe mich selbst!