oder: Hommage an Ritter Kaub
Sagenumwoben ist jene Geschichte,
vom vielfach gelobeten Fahrzeuge kündend,
ausgiebig nutzvoll zum praktischen Laden
durch Antrieb des dieselgenähreten Herzens.
Trotzig die aufzunehmende Last
durch Gabeln von unten nach oben zu stemmen,
das ist Erfüllung dem Rädergefährt,
vernehmlich noch weitab sein Arbeitsgeknurr.
Trachtet nach Tun das gütige Untier,
stampft dräuend zum nämlichen Orte es an,
zwingt hoch die Gewichte von etlichen Tonnen,
erringend den Lorbeer aller Athleten.
Doch sei auch gesprochen vom Herrn dieses Panzers!
Gebieterisch sitzend im Kreuz des Titanen,
ihn lenkend nach bestem Gutdünken allein,
so ist er der Meister der schwebenden Last.
Die Gravitation dieser Erde verachtend
beweist er von Woche zu Woche erneut,
daß er- im kleinen - die Urgewalten
des Kosmos vortrefflich zu knechten versteht.
Und gibt Kaub, der Reiter, im Dämmerungslichte
dem Streitroß des Antriebs gewaltige Sporen,
so schwingt mit fast göttlichem Viertakterwiehern
der Stapler sich auf in schwindelnde Höhen.
vc
(Gedicht von 1971, ich jobbte damals in einem Holz- und Baustofflager. Der Staplerfahrer hieß Klaus Kaub, später fuhr ich das Gerät - aushilfsweise - ebenfalls).