Im Morgennebel
der fahle Schein
des halben Mondes,
und der Gesang
grauer Nachtgeister
im Dämmerlicht,
verklungen,
kraftlos hinter
Wolkenschleiern
die frühe Sonne,
ein leises Geläut
erklingt von ferne,
ich lausche,
der junge Tag
summt noch
verzagt, wie ich,
tastend die Kluft
zwischen Augen
und Zehen ergründend
verschlucke ich
zwei, drei Tränen
und setze zaghaft
einen Fuß vor den
anderen
hin zum halbblinden
Spiegel, der mir sagen
soll, ob meine Träume
leicht waren oder schwer,
dennoch,
beim Blick in den
blühenden Garten
blinkt und blitzt
es grün auf,
und in mir regt sich
Lust auf neues Leben.
Kommentare
Obwohl die Hoffnung sich VERSteckt:
Hier, im Gedicht, ward sie entdeckt ...
LG Axel
Danke, Axel.
Das ist oft so am frühen Morgen –
man ist allein und macht sich Sorgen …
LG - Marie
Melancholisch - schön - und am Schluss doch die Hoffnung - gefällt mir, liebe Marie.
Grüße - D.R.
Freude über deinen Zuspruch, Detmar, danke!
Liebe Grüße - Marie
Wenn man gut geschlafen hat, Marie, fällt alles leichter, habe ich festgestellt. Auch die Sorgen verflüchtigen sich schneller, und Tränen haben dann meistens keine Chance. Ich wünsche dir noch unendlich viele Morgen ohne Tränen. Und schau bitte nach dem Aufstehen sofort in den Garten. - Danke für dieses tröstliche Gedicht. - Das Foto ist auch wunderbar bearbeitet.
Liebe Grüße,
Annelie
Danke, Annelie. Ich mag die wachen frühen Morgenstunden mir ihren ganz eigenen leicht melancholischen Gedanken und Gefühlen, möchte sie nicht missen in meinem Leben.
Liebe Grüße - Marie
Dichtung, die von Dir, liebe Marie, nicht erdacht sondern erfühlt, erlebt und so nah sensitiv darauf eingegangen bist.
Wunderbar.
Eben Hoch-Glanz-Lyrik (obwohl ich keine Hochglanzmagazine mag), hoch, weil Du eine gehobene Ebene
mit diesem Text erreicht hast, Glanz, da die Worte in unseren Herzen glänzen und eben Lyrik feinster/
edelster Sorte !!! Gern gelesen und verinnerlicht.
Danke dafür und liebe Grüße,
der Restsonntag mit Sonne gehört Dir,
Volker
Das ist wohl das schönste Kompliment, das ich jemals für ein Gedicht bekommen habe, lieber Volker, es versüßt mir meinen Restsonntag ungemein – und ich danke dir sehr dafür!!
Ich grüße dich herzlich - Marie
Auch am späten Abend noch kann man sich in dieses wundervoll zwischen traumschwer-melancholischer und hoffnungsvoller Stimmung, die einen Morgen nach dem Aufstehen, oftmals noch im unwachen Zustand kennzeichnen, oszillierende Gedicht so schön hineinversetzen...
LG Yvonne
Das freut mich sehr, liebe Yvonne, und ich danke dir herzlich für deine Worte, die fast ein eigenes Gedicht sind.
Liebe Grüße - Marie
Liebe Mari, dein Gedicht, bereits zum zweiten Mal gelesen, lässt mich eintauchen in diese noch schlafwarme, traumnahe stille Morgenstunde.... Ich spüre, dass sie dir die Feder geführt hat und weiss, wovon du so poetisch schreibst.... Danke dir!
Grüße von
Barbara
Ich danke dir, liebe Barbara, für deine feinen Worte.
Liebe Grüße - Marie
Schleier schweben… trocknen ab
das Auge freut sich, das Herz es lacht…
Liebe Grüße
Soléa
Liebe Soléa, danke für deine gedichtete Reaktion auf meine Morgengefühle.
Liebe Grüße - Marie
>...und in mir regt sich
Lust auf neues Leben.<
Schon diese Worte lassen den Tag leuchten. Sich aus einem zaghaften Erwachen in die Wirklichkeit hineinzufühlen, um Schritt für Schritt den jungen Morgen zu erobern. Wunderschön! >...und in mir regt sich / Lust auf neues Leben.< Danke, liebe Marie.
LGMonika