seit ich deinen Atem nicht mehr spüre

Bild für die Seite von Marie Mehrfeld
von Marie Mehrfeld

seit ich deinen Atem nicht mehr spüre
neben mir, fallen die Stunden müde aus

dem Tag wie allerletzte Blätter von den
Winterbäumen, greife ich nach deinen

Händen im Traum, will weinen darauf,
sind die Tränen sind erfroren; goldene

Erinnerung aus zarten Gesängen gewebt,
sie kreuzt meine Stirn; doch ich weiß, die

fliehende Zeit schwemmt alles fort, und
ich ahne ihre Flüchtigkeit, es wiederholt

sich nichts; und dennoch glimmt ein helles
Licht über unseren Jahren, das mich wärmt

und streichelnd hält, wenn ich traure; ein
wilder Fluss will ich sein, über meine Ufer

treten und das brache Land mit Hoffnung
überfluten, auf dass ich dir danken kann

dafür, dass es gut war, das mit uns; lass
mich lernen, in den Stapfen zu gehen, die

deine Liebe hinterließ in meinem Herzen,
damit ich mit den Fingern greifen kann

nach der Schönheit und den Wundern des
Lebens, das vielleicht noch vor mir liegt …

Gedichtform: 
Thema / Schlagwort: