In das Garnichts eines Etwas,
in die Weite einer Leere
streutest Du, durch Deinen Willlen,
einen Stoff in dunkle Nacht.
Und in Zeiten, unvorstellbar,
wilder Kräfte stetig Walten,
wurde Staub zu Weltgebilden,
wurde Licht ein Freund der Nacht.
Einer Welt gabst Du den Vorzug,
deren Sonne eine Erde.
Aus der Allmacht Deines Geistes
gabst Du Leben ihr und Tod.
Mit der Liebe Deines Wesens,
Deiner Güte, Deiner Weisheit
schufst Du Wesen deinesgleichen,
und sie wurden fast wie Du.
Denn sie schufen und sie schaffen
mit der Weisheit ihres Wesens,
und sie herrschen, wenn sie wollen,
über Leben und den Tod.
© Willi Grigor, 2016
Reflexionen und Gedanken
Kommentare
Moin und wer war der edle " G e b e r " ???
Sehr schöne Zeilen mit richtig Tiefgang.
LG Volker
Ja, wenn ich das wüsste, hätte ich es ganz sicher verraten. Immerhin war ich bemüht mich geschlechtsneutral auszudrücken.
LG
Willi
Sehr schön, Willi, aber die letzte Strophe flößt mir ein bisschen Angst ein: "Und sie herrschen, wenn sie wollen, über Leben und den Tod?" Hoffentlich nicht wie Hitler & Co. im Dritten Reich - oder wie hast du das gemeint? Dass du Gott mit dem 'edlen Geber' gemeint hast, ist mir irgendwie klar. Aber laut dem Alten Testament verhielt der Gute sich ja nun nicht gerade edel, indem er Abels Opfer enthusiastisch begrüßte und Kain praktisch links liegen ließ, Abraham hielt er auch ziemlich zum Narren und das mit dem Apfel der Erkenntnis war irgendwo auch nicht wirklich astrein.
Liebe Grüße
Annelie
Danke für deinen Kommentar, Annelie.
Für die Richtigkeit der beiden letzten Zeilen bekam die Welt seit Jahrtausenden die Beweise, nicht zuletzt in unserer Zeit.
Ich gestehe, dass ich mich mit der Biographie Gottes nicht sehr stark befasst habe. Dass ich "seine" Liebe, Güte und Weisheit hier hervorhebe, hängt mit meinem Religionslehrer auf der Realschule in Düsseldorf zusammen. Ich fand ihn gut. Vielleicht liest er dies und freut sich. Eine einfache Art der Freudebereitung.
Den "edlen Geber" benenne ich bewusst mit "Du", da ich mit dem einseitigen "Er" nie richtig einverstanden war.
Liebe Grüße nach Hamburg (an das ich gute Erinnerungen habe)
Willi
Danke für deine Antwort, Willi. Eine größere Freude kannst du deinem alten Lehrer wirklich nicht machen. Also hast du die letzten beiden Zeilen deines Gedichtes nicht unbedingt positiv gemeint. Denn wenn alle Menschen (Hitler, Trump jetzt, was Mexiko betrifft, Assad in Syrien etc.) als Gottheit verstanden würden, die über Tod und Leben herrscht (entscheidet), wie sie schon immer geherrscht hat, diese Gottheit, und weiterhin herrschen wird, müsste Gott (die Gottheit, sprich: die Menschheit) sich gewaltig bessern.
Liebe Grüße
Annelie, die seit Juni 2016 in Lübeck lebt, das nicht ganz so groß, aber mindestens ebenso schön wie Hamburg ist.
Oh, da krieg ich ja ´nen richtigen Schreck, dass man dies auch glorifizierend auffassen kann. Schön, dass wir das geklärt haben.
Schöne Grüße nach Lübeck, auch ein Favorit
Willi
Zwischenzeitlich berichtigt.
Liebe Grüße
Annelie
Ein unbenannter überkonfessioneller Schöpfer kommt meiner Gottesvorstellung, die vage ist, entgegen. Ein poetischer, guter Text.
LG Marie
Ich glaube an den unbekannten Schöpfer, doch (ver)zweifle an den selbsternannten Jüngern.
Danke für deinen Kommentar, Marie.
Viele Grüße und eine schöne Woche
Willi