Der Mensch ist

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von Marie Mehrfeld

Die Geschichte der Menschheit - ist durchaus auch rühmlich, doch die Menschen an sich sind eigentümlich. Sie gestehen sich zwar, sie hätten sich lieb, doch da ist jener Selbstzerstörungstrieb. Statt sich den Planeten friedlich zu teilen, sieht man von Krieg zu Krieg sie eilen. Erst rüsten sie sich mit Waffen auf, dann nehmen die Massaker ihren Lauf. Investitionen, sie soll'n sich rentieren, sie wollen die Bomben

ausprobieren. Selbst die, deren Wirkung sie noch nicht kennen, als Beispiel sei Nagasaki zu nennen. Erst, wenn alle am Boden liegen, wollen sie sich „nie wieder bekriegen.“ Doch um Arbeitsplätze und Wohlstand zu schaffen, produzieren sie umgehend neue Waffen und verkaufen sie in die ganze Welt. Darum ist’s um die Eintracht so schlecht bestellt. Seit Jahrtausenden schon läuft die Geschichte, von

der ich eben grade berichte. Die Menschen sind ist trotz ihrer Intelligenz unfähig zu friedlicher Koexistenz. Statt den Nächsten zugewandt Hände zu reichen, müssen sie sich mit Neid vergleichen. Der Mensch ist böse, der Mensch ist gut. Der Mensch ist feige und er hat Mut. Wir suchen Nähe und schotten uns ab. Wir ehren den Mammon und fürchten das Grab. Wir konsumieren und finden kein Maß. Wir bitten um Segen

und predigen Hass. Über Nächstenliebe wird viel geredet, es wird gesungen dafür und gebetet. Doch wird das Fremde nur selten geduldet. Der teuflische Kreis ist selbst verschuldet. Die Liebe nur ist es, die uns verbindet. Man sollte wünschen, dass Jeder sie findet. Dann gäbe es keinen Krieg mehr auf Erden, es könnte endgültig Weltfrieden werden. Ich weiß, diese Hoffnung ist Illusion pur, indes mit ihr - kann ich leben ich nur.

Gibt es Mittel und Wege, präventiv gegen diese kriegerische, aggressive Grundhaltung der Menschen anzugehen? Ja, meine ich, es gibt sie. Am wirkungsvollsten ist es, in unserem alltäglichen Miteinander bewusster friedvoll zu agieren. Nicht mit Misstrauen und Vorurteilen, sondern mit offenen Augen und einem Lächeln auf die Menschen zugehen, die uns begegnen. Aber auch alle Demonstrationen gegen den Krieg und für Verständigung der Menschen untereinander wirken friedensstiftend, dazu zählt der Weltgebetstag der Frauen, der jeweils am ersten Freitag im März stattfindet. Der diesjährige am 2. März 2018 stand unter dem Motto „Gottes Schöpfung ist sehr gut!“, Schwerpunktland war das südamerikanische Surinam. Seit 130 Jahren schon gibt es diese größte ökumenische Basisbewegung christlicher Frauen weltweit. Ihr Motto lautet: „Informiert beten und betend handeln“. Über Konfessions- und Ländergrenzen hinweg engagieren sich christliche Frauen an diesem Tag, in dieser Nacht dafür, dass Menschen ganz allgemein überall auf der Welt ohne Gewalt, in Gerechtigkeit und Würde leben können. An jedem dieser Gebetstage wandert ein Geist der Versöhnung 24 Stunden lang um die Erde. Auch viele Ärzte, Psychotherapeuten und Religionswissenschaftler sind inzwischen davon überzeugt, dass Beten genau wie andere Formen der Versenkung, die der Meditation ähneln, heilende und friedensstiftende Wirkung haben können.

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