Und was wird sein
zu einer Zeit
der überlangen Nächte?
Was, wenn der Himmel,
nie mehr hell,
nie mehr ans Leuchten dächte?
Wenn schwarzer Krebs
die Haut zerfrisst,
wenn man das Haus verlässt,
und keine Blume
richtig blüht
und keine Pflanze wächst?
Wenn man den Kindern,
die's noch gibt,
erzählt: "... es war einmal,
da gab es Fisch
in jedem Meer
und Gras in jedem Tal,
der Schnee war weiß,
der Wind war sanft,
und Sonnenuntergang
malte die Welt
ganz gold und rot,
und es gab Vogelsang,
so süß und zart,
du glaubst es nie,
und grün war jeder Baum,
doch nur im Video,
mein Kind,
kannst du dies Märchen schau‘n ..."
Dann wird dein Kind
die Tränen seh‘n,
die deine Ohnmacht zeigen,
dann, wenn man
nichts mehr ändern kann,
die Früchte deines Schweigen.
noé/1991
Geschrieben unter dem Eindruck des zweiten Irak-Krieges 1990/1991.
Kommentare
Noch scheint der Himmel (halbwegs) hell -
Doch bleibt Dein Text hochaktuell ...
LG Axel
Ja, 25 Jahre - und kein bisschen weiser ...
Danke, Axel.
so wird es wohl leider kommen müssen,
denn wir tun nichts dagegen!
:o(((
Leider - wie man sieht (25 Jahre ist der Text schon "alt")
Danke, Alf.