Ich hab zu allen Himmeln aufgeschaut,
hab jeden Stein am Wege aufgelesen.
Von allen Wassern trank ich, jeder Laut
jedweder Rausch, ob Heil, ob Weh
ist Rohstoff für mein Herz gewesen.
Ich lebte, liebte, stieg aus Tiefen auf zur Höh.
Nun bin ich ruhig. Nicht stumpf, nicht überdrüssig.
Viel eher satt und müd. Das Staunen schwindet,
gebiert Erkenntnis, hernach Glauben. Spröde, rissig
wird die Schale. Doch der Geist, der sich entbindet,
ist die Essenz, die –stets aufs Neu – sich selbst erfindet.
Ich hab zu allen Himmeln aufgeschaut,
vom iridsch‘ Brot gekostetet, Wein getrunken.
Nun bin ich ruhig. Und leis. Und himmelleicht.
Ich steige aufwärts, Richtung Licht – kein einzger Laut
der Klage streicht die Hand, die mich dorthin gewunken.
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