die Zeit lag brach

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von Marie Mehrfeld

ein Wispern war, von Sonne satt, ein Raunen gar vom Tage matt,
ein süßes Lied summt vor sich hin, und da war ich mit wachem Sinn,

und in der trägen Mittagsluft – da hing ein zarter Fliederduft, war
weder Kind, noch war ich Frau, doch weiß ich es noch ganz genau,

ich saß da so im roten Kleid und sehnte mich - nach Ewigkeit, dass
etwas kommt, dass etwas fließt, mich zärtlich in die Arme schließt,

ein wilder Wind, in Glut gehüllt, der meine große Sehnsucht stillt,
so träumte ich am Sommertag, die Drossel sang, die Zeit lag brach,

ein heller Klang schnitt seine Spur, ein winzig kleines Glück war’s nur,
ich wünschte mir, dass du es sagst im hellen Licht, dass du es wagst,

ein Nachmittag im Flimmerglanz, nur du und ich im stillen Tanz,
so Aug’ in Auge warn wir zwei - und scheue Liebe war dabei, was

damals war, sank in mein Herz, wenn ich es spüre, ist da Schmerz,
ich sehne mich, die Zeit liegt brach – nach jenem goldnen Sommertag …

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